Investmentbanking

Union Investment stellt Fondsmanager frei

Die Börsenturbulenzen der vergangenen Monate infolge der Corona-Pandemie haben jetzt vermutlich auch im Fondsmanagement von Union Investment ein Nachspiel. Der genossenschaftliche Fondsanbieter hat einen Mitarbeiter freigestellt, gegen den der Vorwurf erhoben wird, über einige Monate hinweg auf privaten Depots außerhalb der Systeme des Unternehmens verbotene Insidergeschäfte abgewickelt und sich so in erheblichem Maße unrechtmäßig bereichert zu haben.

Nach Angaben eines Sprechers wurde das Unternehmen am Mittwoch von der Aufsichtsbehörde informiert. Die erforderlichen Informationen wie Unterlagen und Daten hat das Frankfurter Fondshaus bereits der Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Ermittler hätten den Arbeitsplatz des Mitarbeiters bereits durchsucht.

Ein Zusammenhang zum mittlerweile insolventen Zahlungsabwickler Wirecard ist in diesem Fall derzeit nicht erkennbar. Das sieht auch ein Union Investment-Sprecher so, auch wenn in den Medien bereits davon die Rede ist, dass der beurlaubte Mitarbeiter wohl ein „großer Fan“ von Wirecard gewesen sein soll. Diese Sichtweise greift zu kurz. Vielmehr ist davon auszugehen, dass sich der Fondsmanager die weltweiten Börsenturbulenzen infolge des Corona-Crashs zunutze gemacht hat und private Vorteile aus den massenhaften Umschichtungen sowie Portfolio-Neuaufnahmen gezogen hat. Zu weiteren Details wird sich Union Investment erst nach sorgfältiger Prüfung äußern. Auf Basis der aktuellen Erkenntnisse sind weder Kunden noch die Sondervermögen von Union Investment geschädigt worden.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse