Anklage gegen Fitschen – Hengeler Mueller in der Zwickmühle
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Doch kaum hatte Richter Peter Noll den spektakulären Bestechungsprozess gegen Formel 1-Zampano Bernie Ecclestone mit einer Rekordgeldbuße von 100 Mio. Dollar abgeschlossen, ging bei Gericht die Anklageschrift ein, die mittlerweile an die Beschuldigten weitergeleitet wurde, wie das Landgericht nun offiziell bestätigte. Offensichtlich wollten die Staatsanwälte sicher gehen, dass Noll das Verfahren selbst leitet. Hat Noll im Prozess gegen den ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky doch gezeigt, dass er auch vor hohen Haftstrafen gegen prominente Banken nicht zurückschreckt. Es gilt denn auch als sehr wahrscheinlich, dass Noll den Prozess gegen Fitschen und seine Ex-Kollegen eröffnen wird.
Dort könnte es dann auch zu einem Wiedersehen von Fitschen, Breuer und Ackermann mit ihren ehemaligen Anwälten aus dem Kirch-Prozess kommen, gegen die ebenfalls ein Ermittlungsverfahren läuft. Die Deutsche Bank hatte kurz vor dem Vergleich mit den Kirch-Erben ihrer Hauskanzlei Hengeler Mueller das Mandat entzogen. In einem Schreiben an die Staatsanwaltschaft soll Ackermann zwar widersprüchliche Aussagen im Kirch-Prozess eingeräumt haben, dabei habe er aber auf den Rat seiner Rechtsberater vertraut. Eine solche Verteidigungsstrategie der Deutschen Bank könnte die Hengeler Mueller-Anwälte indes in eine arge Zwickmühle bringen. Verweigern sie die Aussage, stünden sie schnell als Sündenböcke da, wehren sie sich, muss die Kanzlei möglicherweise um ihre verbliebenen Deutsche Bank-Mandate bangen.
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