Energiepreise – Auf der Suche nach Entlastung
Während die Politik über die Gasumlage und diverse Preisdeckel debattiert, läuft das „Energiekostendämpfungsprogramm“ (EKDP) für besonders energieintensive, sprich produzierende Betriebe schon seit Frühjahr. Die Antragsfrist läuft am Freitag (30.9.) aus. Für kommende Mittelstandsbeihilfen, heißt es, soll das Programm mit seinem vom EU-Recht gedeckten Mix aus Zuschüssen und Krediten als Vorbild dienen.
Praktiker sind mit Blick auf die bisherigen Erfahrungen skeptisch, nicht nur wegen des Papierkriegs bei der Beantragung. Die Hilfskredite etwa seien deutlich unattraktiver strukturiert als vor zwei Jahren im Rahmen der Corona-Hilfe. „Dass die KfW für ihren haftungsbefreiten 70- bis 80%-Anteil am Kreditvolumen nun auf vorrangige Besicherung besteht, führt oft dazu, dass sich das Interesse der durchleitenden Banken in engen Grenzen hält“, berichtet ein Kreditfinanzierungsspezialist. Bei kleinen Summen lohne sich darum für die Banken der administrative Aufwand nicht, bei größeren Volumina überwögen oft die Bedenken zur Besicherung.
Banken lassen gesunde Unternehmen nicht fallen
Welche Hilfsmaßnahmen aus den politischen Schlachten in Berlin hervorgehen, werden die kommenden Tage und Wochen zeigen. In einzelnen Fällen sind Unternehmen allerdings schon jetzt so weit, dass die Banken einspringen müssen. Bei Restrukturierungsszenarien, beobachtet ein Anwalt, „kommt alles auf den Tisch – zusätzliche Sicherheiten, höhere Margen, Zusatzbedingungen“. Die Banken hätten aber keinerlei Interesse daran, grundsätzlich gesunde Unternehmen fallenzulassen.
Eine Grenze werden allerdings früher oder später auch die Kreditgeber ziehen, und die Statistiken spiegeln hier schon eine gewisse Trendwende wider: Die Insolvenzzahlen ziehen laut der jüngsten Zahlen (August) wieder an, wenn auch auf immer noch niedrigem Niveau.