Banken

Autobanken – Der Druck durch steigende Kreditausfälle nimmt zu

Konjunkturflaute und Inflation belasten das Geschäft mit Autodarlehen, wie Zahlen der Banktöchter von Volkswagen, Mercedes Benz und BMW zeigen. Damit gerät ein hochprofitables Geschäft unter Druck.

Jan Schrader,
Highlights des Konzerns (VW) auf der IAA 2025
Highlights des Konzerns (VW) auf der IAA 2025 © EYECATCHME. Photography

Das Bankgeschäft der Autobanken wird zunehmend holprig: So verzeichnet die Volkswagen Bank, seit Jahren eine wesentliche Gewinnquelle im Automobilkonzern, im ersten Halbjahr bereits eine Risikovorsorge von 270 Mio. Euro nach 101 Mio. Euro im Jahr zuvor. Weil der Konzern jedoch hohe Erträge im Leasinggeschäft vereinnahmte und die Bilanzierung umstellte, stieg der Gewinn unterm Strich um das Zweieinhalbfache auf 654 Mio. Euro.

Belastungen im Kreditgeschäft erwartet auch die kleinere Mercedes Benz Bank, die im gerade veröffentlichten Jahresabschluss für 2024 eine „sinkende Zahlungsmoral“ ausmacht, die „schlussendlich die Risikovorsorge“ erhöhe. Wegen Bewertungseffekten und einer Teilauflösung von Risikovorsorge ist zwar noch keine wesentliche Belastung in der Ergebnisrechnung sichtbar. Der Bestand der Risikovorsorge in der Bilanz stiegt aber auf 96 Mio. Euro von zuvor 81 Mio. Euro. Wird auch das Geschäft der Mercedes-Benz Leasing Treuhand erfasst, kletterte die Risikovorsorge von 99 Mio. Euro auf 128 Mio. Euro. Die Bank verweist auf die Konjunkturflaute, steigende Energiepreise und politische Unsicherheit.

Die BMW Bank wiederum erhöhte im vergangenen Jahr die Risikovorsorge einschließlich für Forderungen auf bestimmte Wertpapiere um netto 41 Mio. Euro auf 98 Mio. Euro. Die BMW-Tochter dürfte ähnlich wie die Volkswagen Bank bald ebenfalls unter die direkte Aufsicht der EZB geraten, wie wir im August berichtet haben. Autobanken finanzieren Privatkunden und Händler und stärken somit den Automobilabsatz.

 

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