Banken nutzen eigenen Datenfundus zu zögerlich
Daten zu analysieren wird für die Banken aber immer wichtiger. 87% der Institute arbeiten daran, mehr aus dem zu machen, was sie über ihre Kunden bereits wissen. Jedes zweite Geldhaus hat sich vorgenommen, das eigene Geschäft an den neu gewonnenen Erkenntnissen auszurichten. Mehr als ein Drittel will sich besonders intensiv mit diesen Daten beschäftigen. Nur jede siebte Bank interessiert sich gar nicht dafür. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Senacor Technologies unter 100 Fach- und Führungskräften aus Banken.
Kaum die Hälfte der Institute sondiert derzeit, was die Kunden überhaupt wollen. 44% führen derzeit agile Methoden ein, damit sie flexibler auf neue Erkenntnisse reagieren und Prototypen schneller testen können. 42% beschäftigen sich damit, zunächst die Daten zusammenzuführen, die im Moment noch auf verschiedene IT-Systeme verteilt sind. „Die digitale Transformation ist für viele Banken noch ein Effizienzthema“, sagt Christian Wolfangel, Partner bei Senacor und spezialisiert auf digitale Geschäftsmodelle. Innovative Dienste kommen demzufolge derzeit noch zu kurz. Der Experte kritisiert, dass viele Vorstände ihre Chance zu verspielen drohen, sich gegen digitale Angreifer zu behaupten.
Nicht mal jede dritte Bank sieht sich derzeit weit genug, um zumindest mit ersten Angeboten zu starten, die sich ausgewertete Kundendaten zunutze machen. „Kaum eine Bank traut sich, den Kunden zu zeigen, was sich aus den Daten alles machen lässt“, so Wolfangel. Die Banken müssten aufpassen, dass sie ihren Zugang zum Kunden nicht dadurch verlieren, dass andere schneller und mutiger handeln. Die Gefahr ist groß, dass in absehbarer Zeit Datenkünstler wie Google und Amazon der hiesigen Banken- und Versicherungswirtschaft zur ernsthaften Konkurrenz werden.