Baufi24 nutzt Filialsterben der Banken und Sparkassen
Für Vorstandsmitglied Michael Lorenz ist die neue Strategie aber erst der Anfang. „Immer mehr Finanzierungen werden künftig über Vermittler statt im Filialgeschäft abgeschlossen, auch weil Banken und Sparkassen derzeit jährlich rd. 1 000 Filialen schließen. Der Anteil der Vermittler wird sich in den kommenden fünf Jahren verdoppeln“, prognostiziert er. Vom Filialsterben erhofft sich das Management neues Personal. Viele Berater orientieren sich derzeit neu und suchen nach erfolgversprechenden Angeboten u. a. in der Baufinanzierung. Dort befindet sich das als Fintech gegründete Unternehmen in den vergangenen Monaten auch im Jahresendspurt auf Expansionskurs und hat mit dem Standort Augsburg gerade seine 57. regionale Geschäftsstelle unter Vertrag genommen.
Elf Standorte, darunter Bonn, München Süd, Lübeck oder Tübingen, sollen im Q1 2021 folgen. Im Rahmen des weiteren regionalen Ausbaus sind aber noch attraktive Standorte wie Düsseldorf, Berlin oder Frankfurt unbesetzt, was Beratern und Baufinanzierungsexperten neue Karrierechancen eröffnet. Ziel ist es, bis Ende 2021 rd. 100 Geschäftsstellen mit gut 150 Beratern unter Vertrag zu haben.
Und auch operativ läuft das Geschäft. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat die Gesellschaft ihr Finanzierungsvolumen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 88% gesteigert. Konkrete Zahlen nennt eine Sprecherin nicht, wohl auch im Hinblick auf die Wettbewerber. Mit dem veränderten Geschäftsmodell tritt Baufi24 in eine harte Konkurrenz mit der Münchener Interhyp, eine Schwester der Direktbank ING, sowie dem Finanzvertrieb Dr. Klein, eine Tochtergesellschaft der börsennotierten Hypoport.