Bausparen – Boom ebbt nicht ab
Einerseits seien die von knapp 1% auf 3,8 bis 4,2% gestiegenen Bauzinsen am Markt Haupttreiber der Nachfrage, so Vorstandsvorsitzender Bernd Hertweck. Schließlich könne man sich bei Bausparkassen wie u. a. Schwäbisch Hall, BHW oder Wüstenrot „immernoch Bauzinsen zwischen 1,5 und 2,5% sichern.“ Diese erhalte „der Kunde auch dann, wenn er erst in fünf, acht oder zehn Jahren bauen, kaufen, modernisieren, sanieren oder umschulden will.“ Gleichzeitig schüre aber auch die anhaltende Debatte um die Wärmewende und das Heizungsgesetz Verunsicherung in der Bevölkerung.
Unter den Neuverträgen handele es sich zu rd. einem Drittel um BSV zum Bau von Wohneigentum und zu zwei Dritteln zur Sanierung bestehender Immobilien. „Viele Menschen wissen: Da kommt einiges auf sie zu, und überlegen, wie sie die stark gestiegenen Energiekosten senken können. Der Werterhalt ihrer Immobilie kommt als weiteres Motiv für die finanzielle Vorsorge hinzu“, so Hertweck. Der BSV entwickle sich daher immer mehr auch zu einem Energiesparvertrag.
Ein Sprecher verrät uns, dass zudem der Trend zu höheren Bausparsummen gehe. Dies habe man bereits 2022 bei einem Anstieg der Neuverträge um 15% bei gleichzeitiger Erhöhung der Bausparsumme um 47% festgestellt. Mittlerweile liege ein Neuvertrag bei durchschnittlich 75 000 Euro, wovon 40-50% angespart werden, der Rest werde als Darlehen ausgezahlt. Und noch ein Zahlenspiel: Wer vor der Zinswende einen Kredit in Höhe von 400 000 Euro bei einer monatlichen Annuität von 1 500 Euro abgeschlossen hatte, musste nach 20 Jahren eine Restschuld von 35% begleichen. Nach heutigen Marktkonditionen seien es noch satte 85%.
Auch bei den Landesbausparkassen (LBS; rd. ein Drittel des deutschen Bausparmarktes) lief es bisher positiv, obgleich noch keine offiziellen Zahlen zum Neugeschäft vorliegen. Mit der im Mai besiegelten Fusion der LBS Südwest mit der LBS Bayern zur LBS Süd (Bilanzsumme: 40 Mrd. Euro) haben die LBS ein neues Schwergewicht geschaffen. dog