BayWa-Rettung – Kreditgeber drängen auf Entscheidung

Im Raum steht die Forderung der Kreditgeber an die Eigentümer, sich vor Aufstockung des im August bereitgestellten Brückenkredits über 272 Mio. Euro um weitere 500 Mio. Euro ebenfalls erneut finanziell zu beteiligen (s. PLATOW v. 1.10.). Die Rede ist von 100 Mio. bis 150 Mio. Euro, die die BRB Bayerische Raiffeisen Beteiligungs-AG als größter BayWa-Aktionär (34%) aufbringen soll. Diese Tranche soll wohl auch dazu genutzt werden, eine erste Rückzahlung an die Kreditgeber zu finanzieren. Dass die bayerischen Volksbanken, die 80% an der BRB halten, erneut einen dreistelligen Betrag aufbringen, gilt im Freistaat indes als sehr unwahrscheinlich. Die Schmerzgrenze ist erreicht. Schon bei der ersten Tranche wurde das Ziel von 200 Mio. Euro nicht ganz geschafft. Nach unseren Informationen sind bei der BRB-Kapitalerhöhung nur 180 Mio. bis 190 Mio. Euro zusammengekommen. Entscheidungen sind bei der BRB diese Woche denn auch keine geplant.
Als Ausweg aus dem Dilemma wird jetzt eine Kapitalerhöhung bei der BayWa diskutiert, die im Q1 durchgeführt werden soll. Parallel dazu könnte die BayWa nach dem StaRUG-Verfahren saniert werden. Damit können seit 2021 unwillige Gläubiger zum Stillhalten gezwungen werden, wenn in bestimmten Gläubigergruppen mind. 75% dem Sanierungsplan zugestimmt haben. So ließe sich das drohende Auseinanderbrechen des Kreditkonsortiums verhindern. Würde dies geschehen, dürften auch viele der 200 Schuldscheingläubiger ihre Forderungen fällig stellen und die grundsätzlich wohl erfolgversprechende Sanierung der BayWa gefährden.