BBBank – Better Banking?
Nach 23 Jahren in unterschiedlichen Positionen bei der Commerzbank, zuletzt nur kurz als Geschäftsführer der Commerz Finanz GmbH, stieß Oliver Lüsch 2015 zur BBBank und löste dort 2021 den bis dahin führenden Wolfgang Müller, der über 20 Jahre in Diensten des Instituts stand, ab. Aus dem Aufsichtsrat wacht mit Matthias Eder, Vorstandsvorsitzender der BBBank-Stiftung, noch immer ein älterer Herr.
In den bisher sieben Jahren mit Lüsch, er wird unterstützt von Gabriele Kellermann und demnächst, wie zu hören ist, noch einem weiteren Vorstandsmitglied, ist die vor seiner Zeit etwas angestaubte, 1921 aus einer Selbsthilfeeinrichtung für Beamte hervorgegangene Badische Beamtenbank in die Fläche gegangen, moderner geworden, auf allen Kanälen unterwegs und stark gewachsen. Kundengeschäftsvolumen wie auch Bilanzsumme stiegen um weit mehr als ein Drittel. Mit 15,59 Mrd. Euro war die BBBank laut BVR bereits 2021 die größte genossenschaftliche Privatkundenbank in Deutschland. Lüsch will sein Haus nun auch zum modernsten machen.
Das dynamische Wachstum gründet sich denn auch u. a. auf einen sehr erfolgreich umgesetzten Multi-Channel-Ansatz und einen aggressiven Vertrieb. Jahr für Jahr kamen zwischen 15 000 und 28 000 Neumitglieder hinzu, aber es müssen auch viele ausgeschieden sein, weil die Zahl der Gesamtmitglieder relativ stabil bei gut 470 000 verharrte. Mehr als Dreiviertel der Kunden würden das digitale Banking nutzen, verkündete die Bank bereits vor einem Jahr. Was die Bank nicht nur für Lindner oder Wolfgang Kubicki „von Grund auf sympathisch“ macht, sind die Top-Konditionen vor allem in der Baufinanzierung, wo die BBBank in den einschlägigen Vergleichsrankings stets im attraktiven oberen Drittel auftaucht.
Als Add-on verspricht die Bank Beschäftigten im öffentlichen Dienst dazu noch einen Extra-Zinsrabatt von, wie uns mitgeteilt wird, 0,2%. Die Bank verspricht sich davon offenbar gute Bonitäten. Alles zusammen bringt der Bank hohe Erträge. So verdiente die BBBank 2021 im regulären Geschäft dreimal so viel wie 2020. Hohe Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken vereitelten aber einen höheren Ergebnisausweis. afs