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Bethmann schluckt HAL – Was wird aus Bentlage?

Spekulationen über Veränderungen im Eigentümerkreis von Hauck Aufhäuser Lampe (HAL) halten sich schon seit geraumer Zeit. Der chinesische Alleineigentümer Fosun braucht dringend Geld, um seinen Schuldenberg abzubauen.

Michael Bentlage, CEO von Hauck Aufhäuser Lampe
Michael Bentlage, CEO von Hauck Aufhäuser Lampe © Hauck Aufhäuser Lampe

Dass es nun so schnell geht, hat allerdings auch HAL überrascht. Mitten in der Nacht auf Dienstag kündigte die niederländische ABN Amro (Bethmann) die Übernahme von HAL für 672 Mio. Euro an. Das ungewöhnliche Timing ist der Zeitverschiebung und dem Handel in Hongkong, wo Fosun notiert ist, geschuldet.

Auf der Übernahme-PK in Frankfurt zeigten sich ABN Amro-CCO Choy van der Hooft-Cheong und Deutschland-Chef Hans Hanegraaf mächtig stolz über den Zukauf, der das unter dem Dach der Bethmann Bank gebündelte deutsche Wealth Management-Geschäft der Niederländer strategisch bestens ergänzt und auch über eine ähnliche Unternehmenskultur verfügt. Mit der Übernahme von HAL (26 Mrd. Euro verwaltetes Vermögen), die im ersten Quartal 2025 abgeschlossen werden soll, sichert die Bethmann Bank (44 Mrd. Euro) ihre Position als Nummer drei auf dem deutschen Wealth Management-Markt nach der Deutschen Bank und der Commerzbank ab.

Der HAL-Geschäftsbereich Asset Servicing eröffnet Bethmann zudem die Möglichkeit, institutionellen Kunden künftig auch Dienstleistungen rund um die Verwahrung von Vermögenswerten und die Administration von Investmentprodukten anzubieten. Den voraussichtlichen Namen Bethmann für die neue Einheit wollte uns offiziell noch keiner bestätigen.

Interessant war auch, wer nicht auf dem Podium in der Frankfurter Deutschland-Zentrale von ABN Amro stand. HAL-Chef Michael Bentlage war, wie es hieß, auf Wunsch von Fosun der PK ferngeblieben. Hanegraaf, der in Personalunion auch CEO der Bethmann Bank ist, und van der Hooft-Cheong wollten sich auf Nachfrage nicht dazu äußern, wer künftig das gemeinsame Institut führen soll. In der offiziellen ABN Amro-Mitteilung durfte sich Bentlage aber fast schon etwas überschwänglich bei den HAL-Mitarbeitern bedanken, „die mit ihrem großen Einsatz die fantastische Entwicklung der Bank in den vergangenen 10 Jahren maßgeblich ermöglicht haben“. Das klingt schon sehr nach Abschied.

Aus dem Zusammenschluss erwartet sich ABN Amro in den kommenden drei Jahren Kosten- und Ertragssynergien von rund 60 Mio. Euro. Hanegraaf beteuerte zwar, dass es ihm dabei vor allem um Wachstum gehe, zugleich deutete er aber auch einen Personalabbau an, ohne sich auf konkrete Zahlen festlegen zu wollen. Aktuell beschäftigt Bethmann 730 Mitarbeiter, bei HAL sind es sogar 1.200. Nicht einbezogen in die Transaktion sind die luxemburgischen und irischen Asset Servicing-Töchter von HAL. Sie verbleiben bei Fosun. fm

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