BNP Paribas bleibt Stabilitätsanker
Die BNP Paribas hat als einer der „Stabilitätsanker“ in Europas Bankenlandschaft auch im Gj. 2022 nicht enttäuscht.
Bei einem Umsatzwachstum von 9% (50,4 Mrd. Euro) kam das französische Institut dank des positiven „Jaws“-Effekts, also eines überproportionalen Wachstums der Erträge verglichen mit dem der operativen Kosten, auf einen Nettogewinn von 10,2 Mrd. Euro (+7,5%, +19% ohne Einmaleffekte). Das sei v. a. auf Kosteneinsparungen in Höhe von knapp 500 Mio. Euro zurückzuführen. Das Schlussquartal lief schon schlechter (Q4-Gewinn: 2,15 Mrd. Euro, -6,7% z. Vj.), was als negative Indikation für das Gj. 2023 gewertet werden kann.
Davon lässt sich CEO Jean-Laurent Bonnafé nicht beirren. Stattdessen hebt er die Ziele an: Bis 2025 soll der Nettogewinn im Schnitt jährlich um mehr als 9% (vorher: mehr als 7%) wachsen. Für Schwung dürfte zudem das Aktienrückkaufprogramm sorgen. Das Institut plant, im lfd. Jahr Aktien für rd. 5 Mrd. Euro zurückzukaufen. Etwa 4 Mrd. Euro stammen aus dem kürzlich abgeschlossenen Verkauf der US-Sparte Bank of the West. Knapp 1 Mrd. ist Teil des geplanten Programms zur Kapitalrückgabe an Aktionäre.
BNP-Deutschlandchef Lutz Diederichs hat in den vergangenen Monaten diverse Wachstumsambitionen für sein Gebiet in die Welt posaunt. Neben dem Wealth Management, bei dem BNP bis 2025 zu den fünf größten Anbietern in Deutschland avancieren will, forderte Diederichs jüngst die „Wiederbelebung“ des durchaus umstrittenen Verbriefungsmarkts. Im Corporate und Investment Banking rangiert die Bank hierzulande meist im Mittelfeld, im Untersegment Debt Capital Markets (Anleihen, Schuldscheine) ist sie häufiger unter den Top Fünf und in größeren Konsortien vertreten.
Die deutsche Niederlassung weist nur wenige Zahlen gesondert aus, das würde allerdings noch ein paar Tage dauern, sagt uns eine Sprecherin. Hierzulande sind 6 000 Mitarbeiter an 16 Standorten beschäftigt. „Die Zahl war 2022 über alle Bereiche hinweg stabil, mit leichtem Wachstum in strategischen Segmenten wie Mobility (Arval) oder Sustainable Banking (z. B. Company Engagement oder Nickel).“ Im Februar können sich alle festangestellten Vollzeitkräfte (mit Betriebszugehörigkeit von mind. sechs Monaten) auf einen Inflationsausgleichsbonus (1 200 Euro netto) freuen. ck