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BoA tritt internationale Vermögensverwaltung an Julius Bär ab

Mit der Übernahme des ausländischen Vermögensverwaltungsgeschäfts der Bank of America-Tochter Merrill Lynch macht die Schweizer Privatbank Julius Bär in ihrer Wachstumsstrategie eine großen Schritt nach vorn. Vor allem in den Schwellenländern können die Schweizer Boden gutmachen. Rechtlich beraten wurde Julius Bär dabei von der Sozietät Linklaters und einem Team unter Federführung der Partner Matthew Bland (Corporate/M&A, London) und Marco Carbonare (Capital Markets, Frankfurt).

Für den größten Zukauf seit 2005 greift Julius Bär tief in die Tasche. Der Übernahmepreis beläuft sich auf 1,2% der Vermögen, die tatsächlich zu Julius Bär fließen. Unter der Annahme, dass nach einer Integrationsphase von zwei Jahren zwischen 57 Mrd. und 72 Mrd. Schweizer Franken bei den Schweizern angelegt werden, müsste Julius Bär bis zu 860 Mio. CHF an BoA-Merrill Lynch überweisen. Geld, das die Schweizer aber als lohnende Investition sehen. Zur Jahresmitte verwaltete Merrill Lynch Kundenvermögen in Höhe von rund 84 Mrd. Dollar, etwa zwei Drittel der Gelder stammen aus Asien, dem Nahen Osten und Lateinamerika.

Um die Übernahme stemmen zu können, plant Julius Bär neben dem Einsatz von Überschusskapital auch die Ausgabe von hybriden Finanzinstrumenten sowie neuer Aktien. Die Aktionäre sowie die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen, der Abschluss der Transaktion wird zum Jahreswechsel erwartet. Spätestens im ersten Quartal 2015 soll die Integration abgeschlossen sein, ein Jahr später soll sich der Zukauf dann auch positiv auf den Gewinn auswirken.

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