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Brawo greift in München an

Fast unter dem Radar der Öffentlichkeit hat die Brawo Group als eine der größten Volksbanken in Norddeutschland in den letzten Wochen ihr Immobiliengeschäft neu aufgestellt. Mit 230 Mitarbeitern, bundesweit 10 Standorten und 4,8 Mrd. Euro an Investments ist die neue Brawo Real Estate laut Brawo-Vormann Jürgen Brinkmann der größte Immobilien Full Service-Anbieter in der Geno-Familie. Die eigenständige Positionierung soll das weitere Wachstum anfeuern.

Jürgen Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank BRAWO
Jürgen Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank BRAWO © Volksbank BRAWO eG
Wie wir jetzt hören, hat der umtriebige Brawo-Chef auch fürs Private Banking Pläne. Die Privatbank-Tochter Braunschweiger Privatbank wagt Ende des Jahres demnach den Schritt nach München. Von einem Konkurrenzinstitut soll ein Mitarbeiter mit besten Kontakten abgeworben worden sein. Die Tinte unter dem Vertrag ist nach unseren Informationen zwar noch nicht trocken, daher darf der Name nicht verraten werden. Gegenüber PLATOW bestätigte Brinkmann allerdings die geplante Einstellung. Es handele sich um einen starken lokalen Akteur. Er wolle nicht ausschließen, dass in München eines Tages dann auch eine Niederlassung eröffnet werde. Über neue Dependancen werde bei der Braunschweiger Privatbank oft diskutiert. Die Grenzen seien fließend, zunächst ist mobile Arbeit geplant.

Das erst 2013 gegründete Institut ist mit 32 Mitarbeitern noch klein, aber auf Wachstumskurs. Aktuell gibt es drei Standorte (Köln, Oldenburg, Braunschweig). Die AuM nähern sich den 2 Mrd. Euro. Das genossenschaftliche Regionalprinzip sieht der im Finanzverbund bestens vernetzte Brinkmann, der u.a. Mitglied im BVR-Verbandsrat und BVR-Sanierungsausschuss ist und bis Juni den Atruvia-AR geführt hat, durch den neuen Coup nicht verletzt. Man gehe nicht als Volksbank nach München und habe im Verbund ohnehin eine unterdurchschnittliche Auswärtsquote. Die Brawo Group folge nur ihren Kunden.

Mit 6,2 Mrd. Euro Bilanzsumme liegen die Braunschweiger auf Platz 31 im Ranking der größten Primärinstitute, der Überschuss sank 2023 von 32 Mio. auf 26 Mio. Euro. Wie vorab berichtet (s. PLATOW v. 9.4.) zog zum 1.9. Lars Berkefeld in den zweiköpfigen Vorstand ein für den nur interimistisch nach dem tragischen Tod von Mark Uhde aus dem Ruhestand zurückgeholten Ralf Schierenböken. mr

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