BVR sieht Brexit-Gefahren keineswegs gebannt
Natürlich ist die elfmonatige Übergangsphase, in der ein Handelsabkommen erzielt werden soll, ein Grund für die derzeitige Gelassenheit. Die Volks- und Raiffeisenbanken sind jedenfalls gut auf den Brexit vorbereitet, heißt es seitens des BVR. Doch das ist nur eine Momentaufnahme. BVR-Präsidentin Marija Kolak sieht noch immer ein Restrisiko. Die britische Regierung sollte ihre Ablehnung einer verlängerten Übergangsfrist über das Jahresende 2020 hinaus überdenken. Der Plan Großbritanniens, bis zum Ende des Jahres ein Freihandelsabkommen mit der EU zu vereinbaren, werde auf Grund des Umfangs der Verhandlungen kaum zu realisieren sein. Somit stehe zum Jahresende wiederholt die Gefahr eines harten Brexits im Raum. Auch sei inhaltlich noch vieles im Vagen.
Der Ball liegt jetzt bei der britischen Regierung, mehr Klarheit über die von ihr angestrebten Beziehungen mit der EU zu schaffen und zügig konkrete Vorschläge zu unterbreiten. „Der Zusammenhalt der 27 EU-Mitgliedsstaaten während der bisherigen Gespräche war ein Paradebeispiel für die Stärke der EU. Dies sollte auch bei den weiteren Verhandlungen während der Übergangszeit beibehalten werden“, so Kolaks Forderung. Dennoch dürften die Folgen des Brexit für das Bankgeschäft der genossenschaftlichen Finanzgruppe und deren Kunden überschaubar bleiben. Diejenigen Firmen- und Privatkunden, die Geschäftsbeziehungen bzw. Anlagebestände mit Verbindungen zu Großbritannien haben, werden lt. BVR gezielt angesprochen und beraten.