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Celesio – Übernahmeverhandlungen machen Fortschritte

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Schlagartig raus war die Luft aus den Übernahmespekultionen um den Pharmagroßhändler Celesio nach der Demission von Vorstandschef Markus Pinger. Galt Pinger doch als treibende Kraft hinter dem möglichen Verkauf des Stuttgarter Pharmahändlers. Zudem hatte Mehrheitsaktionär Haniel verlauten lassen, dass ein Verkauf der Celesio-Anteile nicht zur Debatte stehe. Seit jedoch durchsickerte, dass Haniel die US-Investmentbank J.P. Morgan engagiert haben soll, um sämtliche Optionen für Celesio zu prüfen, darunter auch einen Verkauf, haben die Übernahmespekulationen neue Nahrung gefunden.

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Tatsächlich ist zu hören, dass die Verhandlungen über einen (Teil-)Verkauf der von Haniel gehaltenen Celesio-Anteile (50,1%) zuletzt gute Fortschritte gemacht haben sollen. Insgesamt drei Interessenten sollen demnach um Celesio buhlen. Dabei soll es sich um die Branchenkonkurrenten McKesson, Cardinal Health und CVS Caremark handeln. Als Favorit im Rennen um Celesio gilt zumindest momentan McKesson. Eine Entscheidung über den Zuschlag könnte sich voraussichtlich im Oktober abzeichnen, wie es heißt. Als wahrscheinlichstes Szenario gilt, dass Haniel nur einen Teil seiner Celesio-Beteiligung abgibt und weiterhin mit einer Sperrminorität von gut 25% bei dem Pharmagroßhändler an Bord bleibt.

Für Haniel hätte jedoch auch diese Variante einschneidende Folgen, da Celesio entkonsolidiert werden müsste. Der damit unweigerlich verbundene Bedeutungsverlust für den traditionsreichen Haniel-Konzern ist für nicht wenige Mitglieder des weit verzweigten Familienclans eine bittere Pille. Celesio ist die mit weitem Abstand größte Haniel-Tochter. Für Haniel-Chef Stephan Gemkow wäre der Teilausstieg aus Celesio indes ein echter Befreiungsschlag. Mit dem Verkaufserlös könnte er endlich den Portfolio-Umbau in Angriff nehmen und für eine ausgewogenere Beteiligungsstruktur sorgen.

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