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Chemieriese Merck zieht sich aus dem Batterie-Geschäft zurück

Der Chemie- und Pharmakonzern Merck trennt sich von seinen Aktivitäten bei Elektrolyten für Hochleistungsbatterien. Käufer ist Konkurrent BASF, der das bisherige Merck-Geschäft in seine neu gegründete globale Geschäftseinheit Battery Materials integrieren und sich damit als Partner für Batterieproduzenten positionieren will. Die Sozietät Hogan Lovells begleitete Merck bei dieser Transaktion mit einem Team um den Frankfurter Partner Philipp Grzimek (Corporate/M&A). Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

 

Die Akquisition umfasst die von Merck entwickelten, patentierten und zum Teil bereits vermarkteten Technologien und Produkte. Dazu zählt eine vollständige Produktlinie fertiger Elektrolytformulierungen sowie verschiedene Additive für Elektrolyte zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien. BASF übernimmt außerdem das entsprechende Merck-Forschungsportfolio in Zusammenhang mit Elektrolyten, Additiven und Leitsalzen.

Damit trennt sich Merck gut ein Jahr nach der Ankündigung, neue Elektrolyte für Hochleistungsbatterien entwickeln zu wollen, bereits wieder von dem in der Branche als aussichtsreich gehandelten Batteriebereich. Das Elektrolyte-Geschäft stehe noch am Anfang seiner kommerziellen Entwicklung und habe nur wenige Berührungspunkte mit den sonstigen Aktivitäten des Konzerns, begründet Klaus Bofinger, Leiter der Merck-Sparte Advanced Technologies, die Entscheidung. Anders ausgedrückt: Der DAX-Konzern scheut die notwendigen Investitionen in dem Randgeschäft – aller in Aussicht gestellter Milliardenumsätze mit Hochleistungsbatterien in den nächsten Jahren zum Trotz. BASF dagegen gibt im Batteriegeschäft derzeit richtig Gas, die Merck-Akquisition ist bereits der dritte Zukauf innerhalb kurzer Zeit. Erst im vergangenen Jahr hatte BASF ein globales Elektrolyte-Team gegründet, in den kommenden Jahren plant der Chemieriese Investitionen im dreistelligen Millionenbereich.

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