Commerzbank – Gerd Häusler als neuer AR-Chef im Gespräch
Soll der künftige Chefkontrolleur doch ein gewichtiges Wort bei der Zielke-Nachfolge und der Anpassung der Strategie mitreden. Als Favoriten für den Vorstandsvorsitz werden die internen Kandidaten CFO Bettina Orlopp und Firmenkunden-Vorstand Roland Boekhout gehandelt. Koordinieren soll die Suche nach einem neuen AR-Chef die für den Großaktionär Bund (15,6%) im Commerzbank-Aufsichtsrat sitzende Geschäftsführerin der Bundesfinanzagentur, Jutta Dönges, die auch dem Nominierungsausschuss angehört.
Die Zeit drängt. Schmittmann will am 3.8. sein Amt niederlegen. Auf der Aufsichtsratssitzung soll Tobias Guldimann seine Bereitschaft zur Übernahme des AR-Vorsitzes erklärt haben, sofern sich in dem Gremium eine breite Mehrheit für ihn abzeichnet. Der ehemalige Risiko-Chef der Credit Suisse soll zumindest die Arbeitnehmer-Vertreter im Aufsichtsrat hinter sich haben. Der Schweizer gehört dem Commerzbank-AR seit Mai 2017 an und wäre sofort verfügbar. Außerhalb des Gremiums ist Guldimann am Finanzplatz Frankfurt bislang allerdings kaum aufgefallen.
Warmlaufen für die Schmittmann-Nachfolge soll sich dem Vernehmen nach auch Gerd Häusler. Als externer Kandidat würde Häusler, der über beste Verbindungen zum Finanzplatz und zur Berliner Politik verfügt, einen echten Neuanfang im Commerzbank-AR verkörpern. Der ehemalige Vorstands- und Aufsichtsratschef der BayernLB kennt zudem die Fallstricke eines Instituts mit Staatseinfluss aus eigener Anschauung. Sein Alter, Häusler feierte Anfang Mai seinen 69. Geburtstag, wäre jedenfalls nach der Geschäftsordnung des Commerzbank-Aufsichtsrats kein Hinderungsgrund. Dort heißt es, dass die Amtsperiode eines Aufsichtsratsmitglieds „in der Regel“ mit Ablauf der ordentlichen HV, die auf die Vollendung des 72. Lebensjahres des AR-Mitglieds folgt, enden soll.