Credit Suisse – Der Berg kreißt und gebiert ein bisschen Umbau
5,6 Mrd. Euro Nettoneugelder und ein um 25% auf 1 Mrd. CHF gestiegener Vorsteuergewinn machen deutlich, dass das Geschäftsmodell der CS trotz aller Skandale von Greensill über Archegos bis hin zu Mozambik immer noch funktioniert.
Dabei haben Auflösungen von Rückstellungen geholfen, gleichzeitig aber auch Strafzahlungen belastet. VR-Präsident António Horta-Osório hat sich trotz teilweise überzogener Erwartungen am Kapitalmarkt nicht verleiten lassen und der zweitgrößten Schweizer Bank in seinem lang erwarteten Strategie-Update nur einen moderaten Umbau verordnet. Die Aktie rutschte auch wegen des Ausblicks auf ein erneut rotes Q4 um 5% ab.
Etwas weniger Risiko bei der Investmentbank, die u.a. aus den Prime Services aussteigt und deshalb ab 2022 ein Viertel weniger Kapital benötigt, ist noch der spektakulärste Schritt. Die Vermögensverwaltung wird, wie schon angedeutet (s. PLATOW v. 4.10.), zusammengeführt und erhält 3 Mrd. CHF zusätzliches Kapital bis 2024. Das ändert nichts daran, dass die CS viel mehr als die UBS eine Investmentbank ist. Es kommt jetzt auf die Umsetzung der risikoärmeren Strategie an und darauf, wer dafür künftig verantwortlich ist. Dazu war bei der Vorstellung der Q3-Zahlen noch wenig zu hören.