Banken

Das Insolvenzrisiko für polnische Unternehmen steigt

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Die Aussichten für polnische Unternehmen sind nicht rosig. Besonders dem Einzelhandel und der Transportbranche stehen unruhige Zeiten bevor. Nach Einschätzung des Kreditversicherers Coface dürften geopolitische Risiken und ein abgeschwächter inländischer Konsum das Insolvenzrisiko für polnische Betriebe erhöhen, wenngleich sich die Lage im ersten Halbjahr 2014 verbessert habe.

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Insgesamt haben 402 polnische Unternehmen Insolvenz angemeldet, 11,5% weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Einzelhandel hat die Zahl der Firmenschließungen hingegen um 27% zugenommen. Dieser Trend dürfte auch weiter anhalten. Die Konsolidierung ist geprägt vom harten Wettbewerb und Druck auf die Gewinne. Bestes Beispiel dafür ist eine der größten Insolvenzen dieses Jahres: Domex, Eigner der Avans-Läden, musste für immer dicht machen. Nicht viel besser geht es der Transportindustrie. Hier könnten zum einen die politischen Risiken aus dem Russland-Ukraine-Konflikt und die geringen Margen bei gleichzeitig hohen Fixkosten die Firmen in den Ruin treiben. In Deutschland, einem der wichtigsten Handelspartner Polens, schrumpfte das Wachstum im zweiten Quartal 2014 um 0,2%.

Auch in Deutschland war es vor gar nicht so langer Zeit mit Neckermann, Schlecker und Karstadt zu einer Reihe spektakulärer Pleiten gekommen. Aktuell bangen rd. 3 000 Beschäftigte der Fast-Food-Kette Burger King um ihren Job. Nach der Kündigung des Franchise-Vertrages mit der Yi-Ko Holding bereiten sich Burger King-Mitarbeiter und die Gewerkschaft auf eine Insolvenz vor. Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sind mindestens 16 von 89 Filialen bereits geschlossen. Burger King hat durch eine gerichtliche Verfügung der Yi-Ko-Holding die Nutzung des Firmenlogos sowie von Produktnamen verbieten lassen. Im August 2014 meldeten die deutschen Amtsgerichte 2 002 Unternehmensinsolvenzen, 9,5% weniger als im August 2013. Davon stammen 381 Schließungen aus dem Bereich Handel, 350 Fälle aus dem Baugewerbe und 223 Insolvenzen aus freiberuflichen Dienstleistungen. Einen Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland hatte es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zuletzt im Oktober 2012 gegeben.

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