Deutsche Bank – Die Nerven liegen blank
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Den Londoner Investmentbankern ist die Postbank schon lange ein Dorn im Auge. Aus welchem Lager das Papier an die Öffentlichkeit gespielt wurde, lässt sich allerdings kaum rekonstruieren. Der mediale Aufschrei über die Postbank-Planspiele dürfte vor allem der von Rainer Neske geführten Privatkunden-Sparte den Rücken stärken.
Tatsächlich wäre ein Verkauf der mit viel Aufwand in die Deutsche Bank integrierten Postbank strategisch wenig sinnvoll. Würde eine solche Abspaltung doch die Position der Deutschen Bank auf ihrem Heimatmarkt schwächen. Auch wäre ein Postbank-Verkauf geradezu ein Affront gegenüber der Berliner Politik, die sich seinerzeit für eine Übernahme der damaligen Post-Tochter durch die Deutsche Bank stark gemacht hatte.
Der Frust über die durch selbstverursachte milliardenschwere Rechtsrisiken und hohe Regulierungskosten stark abgemagerten Gewinne der Deutschen Bank sitzt vor allem bei den Investmentbankern tief, die um ihre schon fest eingepreisten Boni bangen müssen. Denn der von Jain und Fitschen in ihrer Strategie „2015+““ für das kommende Jahr in Aussicht gestellte Durchbruch wird noch länger auf sich warten lassen. Aber auch die Investoren, die der Deutschen Bank vor wenigen Monaten eine satte Kapitalerhöhung spendiert haben, werden zunehmend ungeduldig. Der Aktienkurs ist ein Trauerspiel und die US-Konkurrenz ist der Deutschen Bank bei Gewinn, Rendite sowie dem Börsenwert meilenweit voraus.
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