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Deutsche Bank-HV – Keine Vorschusslorbeeren für Sewing

Der seit sechs Jahren amtierende Oberaufseher Paul Achleitner ist auf den Hauptversammlungen der Deutschen Bank so etwas wie der Prellbock vom Dienst für den aufgestauten Frust der Aktionäre. Um das Eis zwischen ihm und den in der gut besuchten Frankfurter Festhalle versammelten Aktionären zu brechen, ließ Achleitner gleich zu Beginn der HV verlauten, es sei ihm als Wahl-Münchener ein besonderes Anliegen, der Frankfurter Eintracht, zu deren Sponsoren die Deutsche Bank gehört, zum Pokalsieg zu gratulieren. Den fast schon obligatorischen Antrag auf Abwahl als Versammlungsleiter, dem allerdings nur 0,6% des anwesenden Kapitals (42,6%) zustimmten, konnte Achleitner damit aber nicht abwenden.

Achleitners HV-Rede hörte sich denn auch wie eine einzige Rechtfertigung des scheinbar überstürzten Wechsels an der Vorstandsspitze der Deutschen Bank an. Dabei ließ der AR-Chef durchblicken, dass dem abberufenen John Cryan neben einer mangelhaften Strategieumsetzung auch zunehmende Meinungsverschiedenheiten und Konflikte innerhalb der Deutsche Bank-Führung zum Verhängnis geworden waren. Freundlich, aber keineswegs überschwänglich beklatschten die Anteilseigner die erste HV-Ansprache des neuen Vorstands-chefs Christian Sewing. Zu oft schon hatten die Aktionäre vermeintliche Hoffnungsträger kommen und wieder gehen sehen. Dabei präsentierte Sewing pünktlich zur HV ein ambitioniertes Kostensenkungsprogramm, dem mehr als 7 000 Stellen, vornehmlich im Investmentbanking, zum Opfer fallen sollen. Die Kosten für den bereits gestarteten Personalabbau bezifferte Sewing auf 800 Mio. Euro. Die Investoren konnte Sewing damit aber nicht sonderlich beeindrucken. Der Aktienkurs brach um fast 6% ein.

Das mag nicht zuletzt daran gelegen haben, dass es Sewing angesichts der hohen Umbaukosten vermied, für 2018 einen Nettogewinn in Aussicht zu stellen. Vielmehr deutete der Vorstandschef an, dass nach dem schwachen Auftaktquartal auch das zweite Vierteljahr bislang kaum besser läuft. Die Ertragslage sei auch im zweiten Quartal „herausfordernd“, vor allem im Investmentbanking, ließ Sewing verlauten.

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