Diese Sparkassen und Volksbanken sind auf LinkedIn stark
Azubi-Jahrgänge, Scheck überweisen, Volksfest und Wettkampf: Sparkassen wie Volksbanken legen sich in sozialen Medien mächtig ins Zeug. Doch nur wenige Häuser haben eine große Gefolgschaft.
Hoodie statt Schlips: Die Azubis der Volksbank Mittelhessen präsentieren sich heute in gemütlicher Kleidung statt wie dereinst im schwarzen Kostüm, Anzug mit Tuch oder Krawatte in orange. „Freie Outfitwahl für Kolleginnen und Kollegen“, so die Botschaft passend auf dem Karriereportal LinkedIn. Zwei Fotos vergleichen die Azubi-Jahrgänge von 2018 und 2025 – einmal bieder, einmal bunt. Die Bilanz: 243 Reaktionen, neun Kommentare.

Die Haspa-Vorstände Jürgen Marquardt und Michi Maaß werfen in der Sporthalle beim Handballclub „Sport Verein Hamburg“ probeweise ein paar Bälle ins Tor und erzielen damit – trotz mangelnder Expertise am Ball – 300 Reaktionen und zehn Kommentare. Volltreffer.
Noch mehr Aufmerksamkeit bringt eine Kombination aus Sport und Team: Die apoBank etwa veranstaltet für das Team jährlich den „apoSoccerCup“. Zuletzt reisten 900 Beschäftigte der Bank zum Anfeuern der Hobbykicker nach Osnabrück. „Ein Wochenende voller Begegnungen, Lachen, Miteinander und echtem Teamspirit“, freut sich die größte genossenschaftliche Primärbank. 544 Reaktionen, 14 Kommentare.
Azubis, Sport, Teamzusammenhalt und eine Portion Selbstdarstellung – so präsentieren sich Geldhäuser auf LinkedIn. Die Institute in unseren Beispielen beherrschen das offenbar gut: Die Volksbank Mittelhessen ist in unserer Übersicht die Volksbank mit den meisten Followern, nämlich annähernd 7.800. Die ebenfalls genossenschaftliche apoBank wird von rund 13.200 verfolgt. Und im Sparkassenlager führt die Haspa mit annähernd 15.000 Followern.
Nur wenige Banken sind Stars
Unsere Übersicht zeigt große Unterschiede von Geldhaus zu Geldhaus. Nur wenige Häuser kommen auf eine fünfstellige Zahl an Followern, viele haben nur eine geringe Zahl. Unter den jeweils 20 größten Sparkassen und Genossenschaftsbanken kommen wir im Durchschnitt auf jeweils weniger als 5.000 Follower. Unsere Tabelle zeigt die Institute mit der größten Gefolgschaft.
Oft servieren Banken ähnliche Kost: Azubi-Gruppenfotos, Spenden-Überweisung, Finanzkonferenz, Bäume pflanzen. Daneben adressieren die Geldhäuser auch ernste Themen, etwa Inklusion und häusliche Gewalt.
Tradition muss sein
Lokale Tradition darf nicht fehlen: Mitarbeiter der Stadtsparkasse München präsentieren sich zum Oktoberfest in Tracht und Dirndl, die Volksbank Darmstadt Mainz wünscht am 11. November dreimal „Helau“ und der Chef der Verbundvolksbank OWL, Ansgar Käter, beißt mit seinen Führungskollegen auf dem Volksfest Libori in ein Lebkuchenherz mit Volksbank-Logo.
Andere Themen setzt die GLS Bank. Die Nachhaltigkeitsbank mit anthroposophischen Wurzeln bindet Kunden und Mitglieder ähnlich wie eine NGO ein. Mit rund 22.000 Followern ist sie der größte Magnet in unserer Übersicht. Weltanschauliche Zugehörigkeit verfängt manchmal mehr als Knax-Club.