Preisverleihung

EIB und KfW – Stunde der Förderbanker

Der „European Banker of the Year“ ist eine begehrte Trophäe. Von der Jury aus 20 Finanzjournalisten führender Blätter und einem Vertreter der dfv Euro Finance Group wurde die Auszeichnung nun zwei Jahren hintereinander an Förderbanker verliehen, an den Präsidenten der Europäischen Investitionsbank (EIB), Werner Hoyer, für 2019 und an den Chef der KfW, Günther Bräunig, für 2020.

Das ist kein Zufall. Die Pandemie hat beide Häuser, die von der Bilanzsumme her mit ca. 550 Mrd. Euro fast gleich groß sind, in eine Schlüsselrolle zu deren Bewältigung gehievt. Durch die verspätete Preisübergabe an Hoyer beim Frankfurter Euro Finance Summit geriet der Festakt im Kaisersaal des Römer zu einem einzigen Bekenntnis für den Klimaschutz, der neben Corona mit Abstand größten Herausforderung für die EU. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte den Kampf gegen den Klimawandel und die Rolle der EIB bei dessen Finanzierung in den Mittelpunkt ihrer Laudatio.

Die EIB solle die „Klimabank“ werden. Die Chancen für mehr grüne Finanzdienstleistungen stünden so gut wie nie. Zuvor hatten sich führende Geschäftsbanker (s. S. 1) auf dem Summit hier große Chancen ausgerechnet. Von der Leyen bestätigte dies: „Next Generation EU“ werde ein riesiges Emissionsprogramm auslösen. Die Sorge vor zu viel „Greenwashing“ versuchte sie mit Hinweis auf eine angemessene Taxonomie zu zerstreuen. Hoyer gab sich in seiner Dankesrede als liberaler politischer Kopf. Klimarettung erfolge nicht durch Verbote, sondern durch Innovationen. Europa verfüge über die meisten Patente der Welt, investiere aber viel weniger als USA und China. Private Investitionen seien entscheidend. Die EIB fördert keine Investitionen in Kohle und Öl mehr. Auch sonst müssten die Projekte für Klima, Innovation, Medizin und Entwicklung gescheit sein, sonst gäbe es kein Geld.

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