Erdölfördergesellschaft

ESG – Ist die Exklusion von Aktien ökonomisch sinnvoll?

Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein. Saudi-Arabien, mit dem Erdölförderer Aramco einer der größten Umweltverschmutzer der Welt, hat immerhin bis 2050 ähnlich ambitionierte Ziele. Ohne das Kapital von Investoren wäre dieser Weg zum Scheitern verurteilt. Mit schwerwiegenden Folgen. Das 2015 von der UN beschlossene Ziel einer Begrenzung des menschengemachten Temperaturanstiegs bis zum Jahr 2100 auf 1,5 Grad wäre unerfüllbar. Die Meeresspiegel würden steigen und Millionen von Menschen ihren Lebensraum verlieren.

Mit Investments in EM und ESG gleich in zwei Megatrends partiziperen
Mit Investments in EM und ESG gleich in zwei Megatrends partiziperen © CC0

Damit es dazu nicht kommt, müssen gerade Umweltverschmutzer wie Aramco ihren ökologischen Fußabdruck verringern. Es bringt der Öko-Bilanz weitaus mehr, wenn gerade die größten Sünder vom Kapitalmarkt zu einer positiven Entwicklung motiviert werden. Das klappt aber nur, wenn sie nicht gänzlich aus den Depots der Anleger ausgeschlossen werden. Gerade sie brauchen das Geld von Investoren, um Fortschritte bei der Nachhaltigkeit zu machen.

Das ist jedoch nicht der einzige positive Effekt. Experten des Bankhauses Metzler haben schon vor fast zwei Jahren errechnet, dass die Exklusion von Titeln nur bis zu einem gewissen Grad ökonomisch sinnvoll ist. Der Integration von ESG gehöre die Zukunft mit ihren dynamischen Auswirkungen auf Rendite und Öko-Bilanz. Investoren sind also gut beraten, den Transformationsprozess der Unternehmen wachsam, aber positiv mit mehr oder weniger Kapital zu begleiten. Dadurch erhöht sich für das Management der Anreiz, das Unternehmen schneller und durchgreifender klimaneutral zu machen.

Eine Nachricht hierzu ließ jetzt aufhorchen, dass nämlich mit Aramco sogar der führende Ölförderer einen Nachhaltigkeitsfonds von 1,5 Mrd. Dollar aufgelegt hat. Dieser Fonds beabsichtigt, in Technologien zu investieren, die das für 2050 angekündigte Netto-Null-Ziel des Unternehmens unterstützen. Damit macht Aramco etwas vor, was mehr und mehr Schule macht. Mit Investitionen entlang der eigenen Wertschöpfungskette lassen sich die von den Investoren geforderten Ziele schneller erreichen.

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