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Fahrenschon wirft das Handtuch

Das hat es in der ansonsten so geschwätzigen Sparkassen-Organisation lange nicht gegeben. Auch mehr als sechs Stunden nach Beginn des Krisentreffens der von Niedersachsens Sparkassen-Präsident Thomas Mang angeführten Regionalfürsten in Hannover ist kein Laut nach außen gedrungen.

Mang, der in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Verbandsvorsteher auch erster DSGV-Vize ist, hatte die regionalen Sparkassen-Präsidenten für 11 Uhr am Dienstag in die niedersächsische Landeshauptstadt zum Krisen-Gipfel geladen. Bei dem Treffen wollten sich die Regionalfürsten auf ein Verfahren zur Ablösung von DSGV-Präsident Georg Fahrenschon sowie zur Neubesetzung des Sparkassen-Throns verständigen. Der frühere bayerische Finanzminister war nach dem Auffliegen eines Steuer-Strafbefehls, den er noch dazu den DSGV-Gremien verschwieg, einen Tag vor seiner geplanten Wiederwahl als oberster Sparkassen-Präsident aus Sicht der Sparkassen-Organisation nicht mehr länger tragbar.

Doch noch am vergangenen Wochenende versuchte Fahrenschon mit hektischer Telefon-Diplomatie seinen Posten zu retten. Die Verbandsvorsteher sahen sich daraufhin genötigt, Fahrenschon ein Ultimatum zu stellen. Am Dienstag zeigte sich Fahrenschon dann endlich einsichtig und willigte in Verhandlungen über die Modalitäten eines geregelten Amtswechsels ein, der aber nicht Knall auf Fall erfolgen soll. Als Favorit für die Fahrenschon-Nachfolge gilt Mang, der vor seinem Wechsel an die Spitze des niedersächsischen Sparkassenverbands schon einmal im DSGV-Management gearbeitet hat. Doch Mang soll sich nicht nach dem Spitzen-Job beim DSGV gedrängt haben, dürfte sich aber dem Ruf der Sparkassen-Organisation nur schwer entziehen können.

Viel spricht indes dafür, dass nach dem Rückzug Fahrenschons dessen Vize Mang und DSGV-Geschäftsführer Karl-Peter Schackmann-Fallis für eine Übergangszeit kommissarisch den Sparkassen-Dachverband gemeinsam führen. Dabei würde Mang den DSGV nach außen repräsentieren, während Schackmann-Fallis das Tagesgeschäft in der DSGV-Zentrale managt. Sehr lange kann sich die Sparkassen-Organisation eine solches Interregnum allerdings nicht leisten.

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