Flaute beim Konsumkredit verdirbt Banken die Laune

Auto, Küche, Schrank und Glotze wollen finanziert sein – einen Kredit nehmen die Deutschen aber nur ungerne auf. Laut Hochrechnung der Deutschen Bundesbank verharrt das monatliche Neugeschäft mit Konsumkrediten seit Beginn der Corona-Pandemie im Durchschnitt leicht oberhalb der Marke von 8 Mrd. Euro. In einzelnen Monaten, typischerweise im Dezember, pumpen sich private Haushalte sogar noch weniger Geld für größere Ausgaben.

Erst kam der Konsumeinbruch in der Hochphase der Pandemie, dann folgten Inflation und Zinswende. Heute sind Konsumdarlehen mit durchschnittlich 8,3% sowohl im langfristigen Vergleich als auch im Verhältnis zu Wohnbaukrediten teuer. Konjunktur-flaute und stagnierende Konsumausgaben kommen aktuell noch hinzu.

Neben einem schwachem Neugeschäft leidet die Kreditwirtschaft unter Ausfällen. So hat die Teambank, der Konsumfinanzierer der Kreditgenossenschaften im Konzern der DZ Bank, die Risikovorsorge im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte auf 205 Mio. Euro erhöht – bei einem Ratenkreditbestand von 9,5 Mrd. Euro. Kein gutes Zeichen.

Der Bankenfachverband, das Sprachrohr der deutschen Konsumfinanzierer, macht in seinen regelmäßigen Verbraucherumfragen einen Hoffnungsschimmer aus. Eine seit der Jahreswende 2022/2023 negative Stimmung ist zuletzt einer neutralen Haltung gewichen. Der Verband lässt dazu ermitteln, welche Pläne private Haushalte für Anschaffung und Kreditaufnahme für die kommenden zwölf Monate hegen. Die Angaben werden mit dem bisherigen Verhalten abgeglichen. Der so errechnete Index, der rechnerisch von 0 bis 200 reichen kann, kletterte binnen zwei Jahren von 78 auf 102. Darlehen für Haushaltsgeräte sieht der Verband vor einem Aufstieg, während Autokredite weiterhin nicht in Fahrt kommen. Von üppigen 136 Punkten kurz vor der Pandemie ist das Barometer aber noch weit entfernt. Die fetten Jahre sind vorbei.