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Fresenius – Investitionen stehen ganz oben auf Sturms Agenda

Wenn er könnte, würde Fresenius-Chef Stephan Sturm das vergangene Jahr gerne ganz schnell vergessen. Ein Rechtsstreit mit dem einstigen US-Übernahmeziel Akorn und zwei Gewinnwarnungen (Fresenius und FMC) haben den Bad Homburgern zu schaffen gemacht, hinterließen sie doch heftige Dämpfer in den Aktienkursen der beiden DAX-Titel. Daher darbt das Wachstum. Dennoch gelang es, den Umsatz um 2% auf 33,5 Mrd. Euro zu steigern. Das Konzernergebnis kletterte um 4% auf 1,87 Mrd. Euro.

Der Streit mit Akorn ist Geschichte. Fresenius hat gewonnen und durfte die Übernahme zurückziehen. Nun will Sturm die Hausaufgaben innerhalb des Gesundheitskonzerns angehen. Dazu kündigte er auf der Bilanz-PK am Mittwoch (20.2.) einen rd. 2,5 Mrd. Euro schweren Investitions-Rundumschlag an. Die Dialyse-Tochter FMC wird den Bereich Heimdialyse ausbauen und auf den lukrativen Markt China expandieren. Bei Kabi steht die Forschung im von Merck gekauften Biosimilars-Geschäft auf der Agenda (2019 erfolgt die erste EU-Marktzulassung) und die schwächelnde Klinik-Tochter Helios soll 1 000 neue Pfleger erhalten sowie in Lateinamerika neue Kliniken zukaufen.

M&A bleibt ein Teil von Sturms Wachstumsvision. Trotz des Rückschlags mit Akorn gelte die industrielle Logik, die Fresenius zum Kauf motivierte, noch immer, so Sturm. Jedoch konzentriere sich Fresenius jetzt auf kleine Akquisitionen. Milliardendeals sind nicht zu erwarten. Die Botschaft hinter der Investitionsoffensive ist eindeutig: Fresenius will genesen. Dazu braucht es ein Übergangsjahr und das nimmt sich Sturm. Für 2019 werde es daher kein Ergebniswachstum geben (Umsatzplus 3 bis 6%). Ab 2020 bis 2023 will Fresenius dann wieder organisch 4 bis 7% p. a. wachsen, so die neuen Mittelfristziele. Das Konzernergebnis soll sogar 5 bis 9% jährlich zulegen.

Normalerweise misst sich auch die Dividendenentwicklung am Ergebniswachstum. Für 2018 stieg die Ausschüttung je Aktie auf 0,80 Euro. Bei den Anlegern will Fresenius aber nicht noch mehr in Ungnade fallen. So will Sturm trotz Nullwachstum auch 2019 die Ausschüttung anheben und den Titel „Dividendenaristokrat“ (mind. 25 Erhöhungen in Folge) verteidigen. Das zieht. Die Aktie schoss am Morgen der PK um 6,6% auf Jahreshoch. Bis zur alten Stärke zu Zeiten vor den Gewinnwarnungen (Oktober und Dezember 2018), ist der Weg aber noch weit.

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