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Gelingt Praktiker die Wende?

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Mit den vorab veröffentlichten Umsatzzahlen für das letzte Vierteljahr 2011 konnte die Baumarktkette Praktiker am Ende doch noch positiv überraschen. Für Praktiker Deutschland gab es einen versöhnlichen Jahresausklang. Der flächenbereinigte Erlösrückgang lag nur bei 0,2%. Er fiel damit besser aus als befürchtet. Doch es wäre noch zu früh, die Trendwende auszurufen.

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Denn der Basiseffekt spielte den Kirkelern in die Hände. So wurde die „20% auf alles“-Kampagne im Oktober 2010 eingestellt. Das vierte Quartal 2010 musste deshalb einen flächenbereinigten Umsatzrückgang von 12,1% bei der Marke Praktiker verdauen. Daneben sorgten neue Werbekampagnen wie „Spar Finale 2011“ zum Jahresende für eine höhere Kundenfrequenz in den Filialen. Das Ziel des zusätzlichen Abverkaufs des üppigen Lagerbestands scheint damit gelungen und sollte zusätzliche Erlöseffekte generiert haben. Ob diese Entwicklung nachhaltig sein wird, bleibt abzuwarten.

Durch die neue, groß angelegte Werbekampagne (auch im TV) „Mehrwertsteuer? Gestrichen“ zum Jahresanfang 2012 nähert sich Praktiker allerdings noch stärker der inzwischen eigentlich beerdigten 20%-Kampagne an. Offensichtlich will Praktiker-CEO Thomas Fox einen guten Start ins neue Jahr verkünden können, um die Investoren bei der Stange zu halten. Es ist damit aber die Rückkehr in das alte Fahrwasser zu befürchten. Größte Baustelle im Konzern ist jedoch das Auslandsgeschäft. Negative Währungskurseffekte verschärfen dort die Probleme. Selbst in lokaler Währung ging es im Q4 jenseits der deutschen Grenzen flächenbereinigt um 9,1% nach unten. Dies macht die beabsichtigte Abgabe von ausländischen Einheiten nicht gerade einfacher. Derzeit sorgen vor allem die Märkte in Griechenland, Rumänien und Bulgarien für Kummer. Unter ihrer Währung litten im Wesentlichen die Regionen Polen, Ungarn und die Türkei. Zuwächse konnten dagegen die Filialen in Luxemburg und der Ukraine verbuchen. Fox wird bei der Konsolidierung des Auslandsportfolios sicherlich mehr Zeit brauchen als zunächst gedacht.

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