Gen Z und die Banken – Flexible Arbeitszeiten wirken Wunder
Die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, hat klare und teils unverhandelbare Erwartungen, wenn es um die Arbeit geht. Sie will Leben und Beruf in Balance bringen. 32% planen von Beginn an mit Teilzeit, fordern flexible Arbeitsmodelle. Nur noch 21% finden 40-Stunden-Wochen gut, feste Zeiten und Überstunden sind unbeliebt. Das zeigt die Befragung der Hochschul-App UniNow unter 24.000 Studierenden.
Das bekommen auch Finanzinstitute zu spüren. „Talente aus der Gen Z suchen oft nach Jobs, die ihnen nicht nur finanzielle Sicherheit bieten, sondern auch sinnstiftend sind. Sie schätzen eine moderne digitale Arbeitsumgebung und legen größten Wert auf Work-Life-Balance“, sagt ING-Sprecherin Alexandra Jordans. Von der Commerzbank werden auf Anfrage die Auswirkungen des Bewerbermarktes mit deutlich geschrumpftem Arbeitskräfteangebot ergänzt: „Potenzielle neue Mitarbeitende können selbstbewusst ihre Erwartungen gegenüber den Arbeitgebern platzieren.“ Ähnlich äußern sich weitere von uns angefragte Institute.
Was allerdings heraussticht: Alle betonen, dass bei den Wünschen der Bewerbenden strikte Teilzeitmodelle weitaus weniger nachgefragt werden als mehr Flexibilität bei Arbeitszeiten und Arbeitsorten. Eine Commerzbank-Sprecherin berichtet, dass Bewerbende in Interviews immer mehr nach Gleitzeitmodellen und Remote-Arbeit aus dem In- und Ausland fragen. „Außerdem informiert sich mehr als ein Drittel der Bewerbenden auf IT-Nachwuchsstellen persönlich über Homeoffice-Möglichkeiten“, sagt sie.
Die Banken reagieren: So bietet etwa die Hamburger Sparkasse Sabbaticals und die Umwandlung von Gehalt in Urlaub an, um dem Wunsch nach Flexibilität entgegenzukommen, auch Jobsharing ist möglich. Die Commerzbank stellt das Thema Work-Life-Balance ebenfalls ins Zentrum. „Teilzeit, Führung in Teilzeit und Joint-Leadership, flexible Arbeitszeit, mobiles Arbeiten und Sabbaticals“, zählt die Sprecherin auf, was alles geht. Die gute Nachricht: Unter solchen Bedingungen sind junge Menschen offenbar trotz aller Skepsis weiterhin bereit, auch mit 40-Stunden-Wochen ins Berufsleben zu starten. „Unsere internen Auswertungen zeigen, dass sowohl Auszubildende als auch der akademische Nachwuchs nahezu vollständig als Vollzeitkräfte ins Berufsleben einsteigen“, berichtet uns die Commerzbank.