Banken

Gewerkschaften im Angriffsmodus

Das Jahr ist noch jung, doch der Kampf für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen ist bereits voll entbrannt. In der Stahlindustrie versucht die IG Metall seit zwei Wochen, die Hüttenbetreiber mit Ausständen weich zu kochen: Über 14 000 Beschäftigte haben sich dem Protest in den Betrieben bis dato angeschlossen. Am Montag (18.2.) wird sich in Tarifrunde vier zeigen, wie viel Druck auf Thyssen, Salzgitter und ArcelorMittal aufgebaut wurde. Zumindest ein erstes Angebot sollte diesmal Pflicht sein.

Unterdessen greift DGB-Schwester Ver.di an gleich zwei wichtigen Fronten an. Im Öffentlichen Dienst der Länder arbeitet sich Frank Bsirske seit 21.1. „mit harter Haltung“ und ersten Warnstreiks in Berlin, Brandenburg, NRW und Sachsen an den mauernden Staatsvertretern ab. Runde drei steht für den 28.2. im Kalender. Bis dahin wird sich Bsirske, der im September in Rente gehen will, ganz der heute (15.2.) in Berlin startenden Lohnrunde der privaten und öffentlichen Banken widmen. Die primäre Forderung, nicht nur in neue IT-Infrastruktur, sondern auch in die Beschäftigten zu investieren, verspricht hitzige Wortgefechte, ächzt der Finanzsektor doch weiter unter der Dreifachbelastung Niedrigzins, Regulatorik und Digitalisierung.

Tarifpolitisch ruhig ist es noch bei IG Bau. Das hält Gewerkschaftschef Robert Feiger nicht davon ab, hier und da Spitzen gegen Politik und Arbeitgeber zu platzieren. In Frankfurt übte er Mitte der Woche im Gespräch auch mit PLATOW Kritik an der Arbeit der Mindestlohn-Kommission, die dieses Jahr mit einer Anpassung auf deutlich über 10 (jetzt: 9,19) Euro den Grundstein für eine auskömmliche Grundrente legen müsse.

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