Banken

Hawesko – Meyer will maximal 50% Ausschüttungsquote

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Der Rückzug aufs Rententeil läuft für den früheren Linde-Chef Wolfgang Reitzle unruhiger als gedacht. Kurz nachdem er beim Weinhändler Hawesko den Aufsichtsratsvorsitz übernommen hat, kommt Wein-Liebhaber Reitzle in die unangenehme Situation, mit einem Übernahmeangebot seines AR-Kollegen Detlev Meyer konfrontiert zu sein. Meyers Beteiligungsgesellschaft Tocos hält inzwischen 31% an Hawesko und ist damit an Vorstandschef Alexander Margaritoff vorbei gezogen, der auf 30% kommt und sich bisher vehement gegen einen Verkauf wehrt.

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Bis zum 22.12. hat Meyer sein Angebot befristet. Sowohl der gebotene Preis von 40 Euro je Aktie (aktueller Kurs 42 Euro) als auch die Tatsache, dass er den Vorstand nicht vorab informiert hat, sorgt für Kritik an Meyers Vorgehen. Die vom Hawesko-Vorstand mit einem Bewertungsgutachten beauftragte Berenberg Bank kam zuletzt freilich auch nur auf ein Kursziel von 40 Euro. Margaritoff, der sich als Sohn des Unternehmensgründers dem Haus verbunden fühlt, wird unterdessen vorgeworfen, Hawesko mit einer Auschüttungsquote von 95% ausbluten zu lassen und so sämtliche Wachstums-chancen zu vereiteln. Meyer will die Quote auf 40 bis 50% reduzieren, wofür Oberaufseher Reitzle, der sich öffentlich bedeckt hält, durchaus Verständnis haben dürfte.

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