Helaba lauert auf Zukäufe

Das ließ sich Groß im 1. Hj. auch einiges Kosten. Dass der Verwaltungsaufwand dennoch nur moderat um 2% auf 884 Mio. Euro stieg, lag am Wegfall der EU-Bankenabgabe (70 Mio. Euro). Schwerer tut sich Groß hingegen mit Akquisitionen. Die begehrte Berlin Hyp schnappte ihm der Stuttgarter Rivale LBBW vor der Nase weg.
Umso mehr ließ aufhorchen, als Groß bei der Präsentation der Hj.-Zahlen fast beiläufig auf neue Kooperations- und anorganische Wachstumsmöglichkeiten zu sprechen kam. Die Helaba prüfe eher Zukäufe als die Abgabe von Geschäftseinheiten, ließ Groß verlauten. Konkreter wollte der Helaba-Lenker zwar nicht werden, es klang aber so, als habe er bereits ein Akquisitionsobjekt im Auge.
Leisten könnte sich die Helaba eine Übernahme durchaus. Trotz einer um fast 60% höheren Risikovorsorge (173 Mio. Euro) stieg der Konzerngewinn v. St. um 22,8% auf 413 Mio. Euro. Groß zeigte sich denn auch zuversichtlich, im Gesamtjahr das Rekordergebnis aus dem Vorjahr von 722 Mio. Euro abermals erreichen zu können. Getrieben wurde das Ergebnis vor allem von einem weiterhin sprudelnden Zinsüberschuss (+11% auf 907 Mio. Euro) und einem um 5,1% auf 272 Mio. Euro verbesserten Provisionsergebnis.
Beim Blick auf die einzelnen Sparten fällt auf, dass das Firmenkundengeschäft zunehmend den Anstieg der Insolvenzen zu spüren bekommt. Die auf 107 Mio. Euro verzehnfachte Risikovorsorge ließ den Spartengewinn auf 41 Mio. Euro (-77,6%) zusammenschrumpfen. Für den erhöhten Vorsorgebedarf machte Risikovorständin Tamara Weiss vor allem wenige Einzelengagements verantwortlich. Für das Gesamtjahr erwartet Weiss konzernweit aber eine geringere Risikovorsorge als 2023. fm