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HSBC Deutschland muss bei Kosten nachjustieren

Im vergangenen Jahr, als die international tätige HSBC Deutschland ihr Effizienzprogramm startete, sah die Welt offenbar noch besser aus als heute. „Angesichts des wettbewerbsintensiven Marktumfelds müssen wir aber unsere Kostenstrukturen weiter anpassen“, sagt Carola von Schmettow, Sprecherin des Vorstands von HSBC Deutschland, ein Jahr später.

18. Februar 2020
Europa-Hauptsitz der HSBC in London
© hsbc.com

Das bedeutet nichts anderes, als dass der Handlungs- und Spardruck im neuen Jahr noch einmal zugenommen hat. Zwar konnte die Bank, die hierzulande unter HSBC Trinkaus & Burkhardt firmiert, im abgelaufenen Gj. in allen Geschäftsbereichen die Erlöse (+7% auf 786,8 Mio. Euro) steigern. Das Vorsteuerergebnis ist jedoch wegen hoher Einzelwertberichtigungen um 15,4% auf knapp 145 Mio. Euro zurückgegangen. Aufwendungen fürs angelaufene Effizienzprogramm in Höhe von 25,6 Mio. Euro belasteten das Ergebnis ebenfalls erheblich. In diesem Jahr dürfte die schwierige Lage der Exportwirtschaft das Ergebnis abermals belasten. Neben voraussichtlich erneut hoher Einzelwertberichtigungen werden sich zudem wieder Kosten für das Effizienzprogramm bemerkbar machen. Ob dies das Ergebnis weiter drücken wird, darüber wollte das Management zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen treffen.

Den prozentual höchsten operativen Erlöszuwachs erzielte das Commercial Banking (+8,2% auf 186,3 Mio. Euro). Dabei profitierte HSBC vom höheren Kreditvolumen, das im Jahresdurchschnitt 15% über dem Vj.-Volumen lag, sowie vom Zinsüberschuss (+14% auf 128,6 Mio. Euro). Im Bestandsgeschäft mit Wertpapieren stieg das Ergebnis auf 125,6 (Vj.: 115,1) Mio. Euro. Dabei verzeichneten die Fondsadministration und das Depotgeschäft hohe Zuwächse. Unterdessen wird sich der geplante massive Stellenabbau (ca. 35 000 Stellen), den die britische Mutter infolge des drastischen Gewinneinbruchs auf Konzernebene der Gruppe auferlegt hat, nicht so hart auf Deutschland auswirken. Hierzulande geht das Management in Düsseldorf davon aus, dass die Beschäftigtenanzahl in diesem Jahr von gut 3 100 auf unter 3 000 sinken wird.

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