Bankensektor

HVB – Abgründe bei Bewertungen durch Mitarbeiter

Der wachsende Einfluss der Konzernmutter UniCredit auf die HypoVereinsbank wird immer offensichtlicher, und das nicht unbedingt im positiven Sinne.

Das zeigen Bewertungen von aktuellen sowie ehemaligen Mitarbeitern auf Kununu für die UniCredit Bank AG (künftig: UniCredit Bank GmbH), also die Deutschlandeinheit. In den vergangenen Tagen häuften sich die schlechten Noten und dazugehörige Ausführungen zeichnen ein düsteres Bild. Besonders der wachsende Kosten- bzw. Gewinndruck, der sich v. a. auf die Arbeitsbelastung niederschlage, wird von mehreren Mitarbeitern thematisiert.

Zudem herrsche eine „starke Kultur der Angst“ und die Unzufriedenheit werde immer größer. Auch die Karriereförderung lasse zu wünschen übrig; sie sei einzig von den Sympathien der direkten Vorgesetzten oder „Vitamin B“ abhängig.

Zudem auffällig: Mehrere Bewerter weisen darauf hin, dass „seit 12-24 Monaten alles anders“ sei. Und obwohl die italienische Mutter mit ihren Ressourcen durchaus in Modernisierung investieren könnte bzw. sollte, scheint das nicht zu geschehen. Technik sei „veraltet“, die EDV werde „immer schlechter“.

Die HVB entgegnet ggü. PLATOW, dass sie alle Bewertungen kommentieren und den Lesern den entsprechenden Kontext geben werde. „Dabei laden wir immer zum Dialog ein, um die Punkte konstruktiv aufzugreifen. Alle Verbesserungsvorschläge leiten wir an die zuständigen Abteilungen weiter“, versichert die Bank.

Ob die Bewertungen in Mailand bei CEO Andrea Orcel Eindruck machen, darf angezweifelt werden – nicht zuletzt, da die Traditionsmarke „HVB“ stetig an Bedeutung verliert. Filialschließungen und die breite Verlagerung hin zur Online-Beratung verunsichern die Mitarbeiter aus dem entsprechenden Bereich. Positiv sticht heraus, dass der Zusammenhalt unter Kollegen an vielen Stellen als stark beschrieben wird. Geteiltes Leid ist eben oft halbes Leid. ck

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