ING-DiBa will trotz Gewinndruck das Risiko nicht erhöhen
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Im vergangenen Jahr war der Gewinn vor Steuern um 26,5% auf 485 Mio. Euro eingebrochen. Ob es im laufenden Jahr für eine Stabilisierung dieses Niveaus reicht, ließ Boekhout auf der Bilanz-PK offen. Es sei für eine Prognose noch zu früh.
Um die Risiken zu reduzieren, haben die Frankfurter ihr Südeuropa-Exposure auf nur noch etwa 700 Mio. Euro weiter zurückgefahren. Dafür wurden auch Verluste in Kauf genommen. Für die Refinanzierung der Anlagegelder werden sichere Länder wie Deutschland oder Österreich präferiert. Daneben wandern die Kundengelder in die Immobilienfinanzierung und die Verbraucherkredite. Daneben wird das Commercial Banking weiter gezielt ausgebaut.
Trotz der deutlich gesenkten Zinsen konnte die ING-DiBa im vergangenen Jahr die Spargeldsumme um 10% auf den Rekordwert von 94,7 Mrd. Euro steigern. Netto kamen 317 000 Neukunden hinzu. Das klassische Extra-Konto spielt denn auch bei der Direktbank nach wie vor die zentrale Rolle für die Neukundengewinnung. Zwei Drittel der anderen Angebote werden von Kunden in Anspruch genommen, die schon ein Extra-Konto haben (Cross Selling). Weitere Zinssenkungen im Tagesgeld (aktuell: 1%) schließt der CEO zwar nicht aus, doch derzeit gebe es keine Pläne für einen solchen Schritt. Auf Grund der anhaltend niedrigen Zinsen rechnet Boekhout künftig mit einer Konsolidierung der Branche.
Bei den Girokonten wollen die Frankfurter demnächst die Millionenmarke erreichen (2012: 968 000). In der Baufinanzierung konnte die ING-DiBa das Bestandsvolumen im vergangenen Jahr um 6% auf 59,9 Mrd. Euro steigern. Boekhout geht bisher nicht davon aus, dass sich die Risikokosten in diesem Segment in den kommenden Jahren erhöhen werden.
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