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J.P. Morgan trübt Ausblick für Deutsche Bank

Das Investment Banking und der Handel von J.P. Morgan haben sich bisher als gutes Omen für die Investmentbank der Deutschen Bank erwiesen. Die jüngsten Zahlen der US-Bank sind mäßig.

Jan Schrader,
JP Morgan Logo in Hongkong
JP Morgan Logo in Hongkong © AdobeStock

Die Deutsche Bank steht mit ihrer Investmentbank voraussichtlich vor einem nur mittelmäßigen Geschäft: Wenn der deutsche Branchenprimus in der kommenden Woche am Donnerstag das Zahlenwerk für das zweite Quartal präsentiert, dürften in der wichtigen Sparte weniger Erträge als im traditionell starken Startquartal stehen, aber mehr als im zweiten Jahresviertel des Vorjahres.

Dafür sprechen die jüngsten Ergebnisse von J.P. Morgan für den Berichtsabschnitt. Die US-Großbank kommt mit den Erträgen im Investment Banking und im Handel auf insgesamt 9,62 Mrd. Dollar, das sind 6% mehr als im Vorjahresquartal, aber 2% weniger als im Startquartal. Zum Vergleich: Bisher haben die Analysten für die Investmentbank der Deutschen Bank im Durchschnitt 2,79 Mrd. Euro an Erträgen für das zweite Quartal auf dem Zettel. Das wäre ein Plus von 7% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, aber ein Minus von 17% im Vergleich zum Startquartal.

Das Zahlenwerk von J.P. Morgan zum Handel (Principal Transactions) und zum Investment Banking hat bisher eine hohe Vorhersagekraft für die Investmentbank der Deutschen Bank gezeigt. Eine negative Note steuert die Citigroup bei, die hier mit insgesamt 2,46 Mrd. Dollar die Werte aus dem Startquartal und aus dem Vorjahr deutlich verfehlte.

Insgesamt sind in der Branche die Gebühren für Beratung zu Fusionen und Übernahmen sowie zu Kapitalmaßnahmen seit der Zinswende 2022 im Vergleich zu den Handelserträgen deutlich gesunken. Auch die Deutsche Bank verdient im Beratungsgeschäft vergleichsweise wenig Geld. Das Institut zeigt seine Stärke vor allem rund um Zinsgeschäfte und Währungen, darunter zum Beispiel strukturierte Finanzierungen, Anleiheemissionen und Derivate.

Insgesamt gleicht die Investmentbank der Deutschen Bank einem störrischen Zugpferd: Es brachte im Vergleich zu den anderen Sparten, also dem Privatkundengeschäft, der Unternehmensbank und dem Assetmanagement, häufig hohe Erträge und Gewinne herein, doch die Ergebnisse schwanken stark. Analysten sind sich unsicher, wo die Bank im laufenden Jahr landet. Mit der Entwicklung der Sparte steht und fällt auch das ehrgeizige Konzernziel einer Eigenkapitalrendite von 10% nach Steuern im Jahr 2025.

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