JPMorgan-Deutschlandchef: „Die Kunden wollen Deals machen“
Demnach fühlte sich unsere Frage darüber, was 2024 für Banken allgemein bereithalten wird, fast schon deplatziert an, dabei will die systemrelevanteste Bank der Welt auch in Deutschland im Retailgeschäft einsteigen (wobei der eigentliche Marktstart der geplanten Digitalbank nach unseren Informationen noch nicht in greifbarer Nähe ist).
Im kommenden Jahr würden die Auswirkungen der gesamtwirtschaftliche Lage und der evtl. länger anhaltenden Rezession für hiesige Kreditinstitute entscheidend, sagte Povaly – insb. mit Blick auf ihre Immobilienportfolios. Das Statistische Bundesamt gibt ebenso keine Entwarnung: Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen stieg im November um 19% zum Vorjahresmonat.
Hinsichtlich des M&A-Markts 2024 gibt es nach Meinung der JPMorgan-Banker indes nur eine Richtung: aufwärts. „Die Kunden wollen Deals machen“, betonte Povaly. Der Chef des dt. Investmentbankings, Michele Iozzolino, sieht das gegenwärtige Transaktionsvolumen nicht als Proxy für die Aktivitäten, insb. da sehr viele Prozesse vorbereitet und angebahnt würden. Druck diesbezüglich verspüren v. a. Private-Equity-Gesellschaften, die Portfoliounternehmen veräußern müssen, um ihren Investoren Geld auszuzahlen, und gleichzeitig auf viel Dry Powder sitzen, das investiert werden will.
Auch Firmenkonglomerate nähmen 2024 strategische Optionen verstärkt in den Blick, prognostiziert Iozzolino, zum einen, da es zu lang aufgeschoben wurde und zum anderen, weil „Corporate Clarity“, wie es im Fachjargon heißt, auch von aktivistischen Investoren gern als Ansatzpunkt genommen wird. Letztere hätten sich in den vergangenen Monaten übrigens oft unterhalb der Meldeschwelle eingekauft, fügt der Banker hinzu. ck