Banken

LBBW knabbert noch immer an den Folgen der Finanzkrise

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Deutschlands größte Landesbank leidet weiterhin unter den Altlasten aus der Finanzmarktkrise. Um dieses Joch allmählich abzuschütteln, hat die LBBW im ersten Quartal rund 100 Mio. Euro „gezielt in den Abbau von Altrisiken investiert“, wie Vorstandschef Hans-Jörg Vetter etwas euphemistisch den Verkauf toxischer Wertpapiere zu Verlustkursen umschreibt.

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So konnte die LBBW ihr Kreditersatzgeschäft gegenüber dem Vorjahresquartal um 12 Mrd. Euro auf nunmehr 21 Mrd. Euro zurückfahren. Auf dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise verfügte die LBBW noch über ein Kreditersatz-Portfolio von rund 95 Mrd. Euro.

Die realisierten Verluste aus dem Abbau des Kreditersatzgeschäfts trugen denn auch maßgeblich zum Gewinnrückgang im ersten Quartal bei. Das Ergebnis vor Steuern sank um 40,4% auf 88 Mio. Euro. Der Konzerngewinn verringerte sich um 44,2% auf 69 Mio. Euro. Darin enthalten sind auch die Kosten für die Risikoabschirmung des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 77 Mio. Euro. Operativ lief es für die LBBW in den ersten drei Monaten indes durchaus wieder rund. Der Zinsüberschuss erhöhte sich trotz des historisch niedrigen Zinsniveaus um 6,5% auf 463 Mio. Euro. Auch das Provisionsergebnis verbesserte sich dank der Belebung des Wertpapiergeschäfts um 8,3% auf 136 Mio. Euro. Beim Ergebnis aus zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten musste die LBBW hingegen einen Rückgang um fast 75% auf 42 Mio. Euro hinnehmen. Im Vorjahr profitierte die LBBW hier noch von der Spreadeinengung an den Finanzmärkten.

Mit Blick auf das Gesamtjahr bestätigt Vetter seine auf der Bilanz-PK Ende April ausgegebene Prognose. Demnach erwartet der LBBW-Vorsteher für 2013 ein deutlich positives Ergebnis. Auf eine konkrete Gewinnprognose will sich Vetter angesichts der Unsicherheiten an den Finanzmärkten durch die Euro-Krise derzeit noch nicht festnageln lassen. Damit befindet er sich in bester Gesellschaft fast aller Vorstandschefs der großen Banken. Trotz der noch immer nicht vollständig abgearbeiteten Altlasten aus der Finanzkrise bleibt die LBBW neben der Helaba die wohl stärkste Landesbank.

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