LBS-Fusion – Niedersachsen macht den Weg frei
LBS West und LBS Nord haben am Freitag offiziell bestätigt, dass die Träger der beiden Landesbausparkassen einen Zusammenschluss prüfen. Das Memorandum of Understanding lag zwar schon länger auf dem Tisch (s. PLATOW v. 11.6.). Bis zuletzt hat aber das Land Niedersachsen mit seiner Unterschrift gezögert. In der Staatskanzlei in Hannover hatte man dem Vernehmen nach die Sorge, sich Optionen bei einer möglichen Teilprivatisierung der Nord/LB zu vergeben.

Dort ist das Land seit der 3,5 Mrd. Euro schweren Rettungsaktion im Vorjahr mit 55% größter Anteilseigner. Die LBS Nord als Anstalt öffentlichen Rechts ist direkt bei der Nord/LB aufgehängt. Auch die LBS West firmiert als AöR. Die Sparkassen wollen bei dem geplanten Zusammenschluss auch keine privaten Investoren an Bord haben. Träger der LBS West sind die Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Bei der LBS Nord sind es neben der Nord/LB der Sparkassenverband Niedersachsen und die Landesbank Berlin.
Der Zusammenschluss der beiden Bausparkassen zur dann größten LBS im Land wird zwar noch Zeit in Anspruch nehmen und kaum wie ursprünglich geplant zum 1.1.22 über die Bühne gehen. Dennoch hat wohl auch Niedersachsen inzwischen eingesehen, dass eine (Teil-)Privatisierung der noch mitten in der Restrukturierung steckenden Nord/LB wohl länger dauert, wenn sie denn überhaupt gelingt, als die Herauslösung der LBS Nord. Als nächster Schritt zur Fusion folgt nun die Due Diligence, wobei das Bewertungsverhältnis ebensowenig umstritten sein soll, wie die beiden Standorte, für die es im MoU weitgehende Garantien geben soll.