Linde – Lehrbuch-Chart für Bullen
"Viel schöner als bei der Aktie von Linde kann ein Chart markttechnisch kaum aussehen. Wenn wir den Tageschart auf Sicht von gut drei Jahren analysieren, kommen wir bei allen drei Trendgrößen zu einem positiven Urteil. Der große Trend in diesem Bild führte die Aktie von Anfang 2000 an von gut 76 auf 128 Euro, bevor es im Sommer-Crash 2011 zu einer Korrektur bis 95 Euro kam. Mit dem im März des vergangenen Jahres gelungenen Ausbruch auf neue Hochs hat sich dieser Trend etabliert. Während der zweiten Aufwärtsbewegung ist zudem ein mittlerer Aufwärtstrend entstanden, der bislang ebenfalls erst aus zwei Bewegungsarmen besteht, weil das März-Hoch bei 137 Euro in der Folge nicht mehr nachhaltig überschritten werden konnte.
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Viel schöner als bei der Aktie von Linde kann ein Chart markttechnisch kaum aussehen. Wenn wir den Tageschart auf Sicht von gut drei Jahren analysieren, kommen wir bei allen drei Trendgrößen zu einem positiven Urteil. Der große Trend in diesem Bild führte die Aktie von Anfang 2000 an von gut 76 auf 128 Euro, bevor es im Sommer-Crash 2011 zu einer Korrektur bis 95 Euro kam. Mit dem im März des vergangenen Jahres gelungenen Ausbruch auf neue Hochs hat sich dieser Trend etabliert. Während der zweiten Aufwärtsbewegung ist zudem ein mittlerer Aufwärtstrend entstanden, der bislang ebenfalls erst aus zwei Bewegungsarmen besteht, weil das März-Hoch bei 137 Euro in der Folge nicht mehr nachhaltig überschritten werden konnte.
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Da die Rückschläge zuletzt aber immer kleiner ausgefallen sind, sehen wir in der aktuellen Bewegung des mittleren Trends auch noch einen kleinen Aufwärtstrend, der Mitte November bei 125 Euro angelaufen ist. Nach dem ersten Anstieg auf 135,50 Euro folgte ein Rückschlag auf gut 128 Euro. Dort liegt aktuell auch das entscheidende Tief dieses kleinen Trends, da Ende Januar bei knapp 138 Euro ein neues Hoch markiert wurde. In den letzten zwei Wochen kam es zu einer erneuten Korrektur, die mit einem (wahrscheinlichen) Ende bei gut 129 Euro relativ weit gelaufen ist. Die vergangenen fünf Handelstage (bis einschließlich Mittwoch) hat die Linde-Aktie nun jeweils im Plus geschlossen und spätestens durch den starken Anstieg zur Wochenmitte ist eine Fortsetzung des kleinen Aufwärtstrends viel wahrscheinlicher geworden.
Lukrativ ist ein Long-Trade im aktuellen Umfeld also zum einen durch die Möglichkeit, mit einem relativ engen Stoppkurs arbeiten zu können. Zum anderen befinden sich im Bereich 137/138 Euro die aktuellen Hochpunkte aller drei angesprochenen Trendgrößen, so dass bei einem nachhaltigen Überschreiten dieser Zone viele neue Käufer einsteigen dürften, die genau auf dieses charttechnische Kaufsignal warten. Zwar ist die Aktie langfristig schon sehr stark gestiegen. Auf Sicht von knapp einem Jahr hat sich der Kurs unter dem Strich aber nur seitwärts bewegt, so dass aktuell keine Überhitzung mehr vorliegt. Auch verlief der jüngste Anlauf auf die angesprochene Widerstandszone deutlich gemäßigter als beim letzten Mal Anfang Oktober. Auch wenn es natürlich keinerlei Gewinngarantie gibt, müssen wir vor diesem Hintergrund als Trendfolger auf Tagesbasis ganz einfach „long gehen“.
Fundamental betrachtet sind die Meinungen der Experten wie so oft divergierend. Bei den Analysten der Commerzbank zum Beispiel zählt Linde aktuell ganz klar zu den Top-Favoriten im Chemiesektor, weil das Unternehmen von seiner Ausrichtung auf Wachstumsregionen profitieren dürfte. Das Kursziel wurde unlängst sogar auf 180 Euro angehoben, was noch einiges an Potenzial bieten würde. Andererseits hat die Credit Suisse den Titel mit einem fairen Wert von lediglich 130 Euro vor wenigen Tagen auf „Underperform“ abgestuft. Die Kollegen der PLATOW Börse hatten die Linde-Aktie zuletzt Ende Oktober bei Kursen von knapp 132 Euro mit „Halten“ eingestuft. Ein Ratschlag, der sich mit Blick auf die anschließende Kursentwicklung als sinnvoll erwiesen hat. Neue Nachrichten vom Unternehmen selbst wird es voraussichtlich erst am 7. März geben, wenn Linde in München die endgültigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert. Bei der Vorlage des Neunmonatsberichts im Oktober wurde eine Steigerung von Umsatz und „operativem Ergebnis“ in Aussicht gestellt. Zudem hatte der Vorstand seinerzeit die mittelfristigen Ziele ebenfalls bestätigt.
Unser aktueller Trade bezieht sich aber vor allem auf das hier im Detail analysierte Chartbild und die durchweg positive markttechnische Verfassung der Aktie. Wir setzen eindeutig auf neue Allzeithochs in den kommenden Wochen und wagen heute einen ersten Versuch, davon zu profitieren. Wie erläutert handeln wir dabei den kleinen Trend, weil uns dies einen engen Stoppkurs ermöglicht und am besten zu dem von den meisten Lesern bevorzugten Anlagehorizont von „einigen Wochen“ passt. Wie lange die Position am Ende gehalten wird, hängt natürlich vom Kursverlauf ab. Sollte die Aktie vor dem Durchbruch nach oben noch einmal stärker korrigieren, könnte die Position auch schnell ausgestoppt werden, so dass wir zu einem späteren Zeitpunkt ggf. einen weiteren Versuch starten müssten. Bei erfolgreichem Verlauf kann die Position aber auch über mehrere Monate im Portfolio bleiben.
Davon unabhängig bietet der Trade ein sehr attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Wir riskieren bei der Spekulation 1,5% unseres aktuellen Tradingkapitals. Der Open End Turbo Call (DE000UU5X4Z7) der UBS hatte bei dem am Donnerstagmorgen erfolgten Einstieg (zu rund 132,50 Euro) einen Hebel von knapp 9. Basispreis und Knock-out-Marke liegen bei 117,8709 bzw. 123,7645 Euro. Wir platzieren den Stoppkurs an der Börse Scoach in Frankfurt bei einem Aktienkursniveau von rund 128 Euro. Nach positiven Nachrichten des Konkurrenten Air Liquide konnte die Linde-Aktie am Donnerstag erst weiter zulegen, bevor schwache BIP-Zahlen aus dem Euroraum den Gesamtmarkt korrigieren ließen. An dem positiven Szenario hat sich dadurch aber nichts verändert.
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