Lufthansa – Spohr sieht Branche am Wachstumslimit
Vergeben und vergessen ist der turbulente Sommer aber nicht, zumal der ruhige Winter nur eine Atempause sein dürfte, bevor sich das sommerliche Drama wiederholt. Das glauben nicht nur Branchenkenner, auch Airlines bangen bereits. Alleine sei eine Verbesserung der Rahmenbedingen der Luftfahrtbranche nicht zu stemmen, betont Spohr und erneuert sein Petitum in Richtung Fraport, endlich die Abläufe in der Flugsicherheit durch technische Updates zu optimieren. Durch mehr Reserveflugzeuge, 600 neue Mitarbeiter und höhere Zeitpuffer in den Flugplänen will der Chef-Lufthanseat dazu beitragen.
Auf Kosten von Slots sollen die Zeitpuffer aber nicht gehen. Start- und Landerechte sind heilige Kühe. Und die werden noch wertvoller. Das unbändige Wachstum habe seinen Zenit aber erreicht, so Spohr. Die Infrastruktur komme mit der starken Zunahme des Luftverkehrs nicht mehr mit. Deswegen mahnt der Kranich-Chef vor blinder Expansion. Lufthansa selbst halbiert für den Sommer den Kapazitätsausbau auf 2%. Der Kranich zeigt Augenmaß. Aber wachsen will Spohr, mit Eurowings. Sein „wir treiben die notwendige Konsolidierung in Europa voran“ klingt wie eine Kampfansage an die Schwachen, allen voran Übernahmekandidat Condor. Lufthansa prüfe, wie die Thomas Cook-Airline bei der Eurowings-Expansion helfen könne. Darüber, das ist die Kehrseite von Spohrs M&A-Erfolgsstory, entscheiden (neben dem Preis) vor allem die Wettbewerbshüter.