Banken

M&A-Markt erfährt neuen Schwung

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Der deutsche Transaktionsmarkt hat sich von der Griechenland-Krise erholt und erreicht fast wieder das Niveau von Ende 2009.

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Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft. Zwar könne der Markt noch nicht an das hohe Vorkrisenniveau von Mitte des Jahres 2008 anknüpfen, dennoch habe es im vergangenen Jahr deutliche Anzeichen für eine Erholung gegeben. Die Transaktionssicherheit nehme wieder zu, so Luther-Partner Markus Schackmann. „Von den Transaktionen, die wir untersucht haben, reduzierte sich die Anzahl der abgebrochenen Geschäfte um mehr als die Hälfte.“

Trotz immer noch latenter wirtschaftlicher Risiken wie der Eurokrise und der rekordverdächtigen US-Staatsverschuldung – das Vertrauen scheint zurückgekehrt zu sein. Auch die Transaktionsvolumina sind laut der Luther-Studie wieder gestiegen, Großprojekte von der Größenordnung 500 Mio. Euro und mehr würden wieder angegangen. Nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers backten die Investoren kleinere Brötchen: Viele der damaligen Transaktionen bewegten sich auf dem Level 10 Mio. Euro und darunter. Ein weiteres Indiz für die Erholung sei die sich wieder verkürzende Transaktionsdauer, so Schackmann. Durchschnittlich 4,8 Monate betrug sie 2010, ein Jahr zuvor waren es noch 5,2 Monate. Und: „Wenn Transaktionen heute abgebrochen werden, dann wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen und nicht mehr wegen der konjunkturellen Lage“, sagt der Rechtsanwalt.

Besonders die Energie- und die Gesundheitsbranche waren in den vergangenen Jahren Ziel von Fusionen und Übernahmen. Der immer noch stark fragmentierte Gesundheitssektor unterliegt einem hohen Kostendruck, was Transaktionen begünstigt. In der Energiebranche sind es vor allem die Umstrukturierungen im Bereich der erneuerbaren Energien, die viele Unternehmen nach neuen Partnern Ausschau halten lassen. Hier werde auch in den kommenden Jahren der Schwerpunkt im M&A-Geschäft liegen, vermutet Schackmann. „Der 2009 begonnene Trend weg von Investitionen in die Produktion hin zu den Dienstleistungen setzt sich fort.“

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