M&A-Markt – Monsanto verzerrt das Bild
Das Monopoly im Führungs-Sextett der Agrochemie mit Bayer, BASF, Dow Chemical, Dupont, Monsanto und Syngenta, in dessen Verlauf ein Quartett aus Bayer, BASF, ChemChina, und Dupont/Dow Chemical die Macht übernehmen könnte, verändert nicht nur den Markt für Dünger und Pflanzenschutzmittel, auch die League Tables in der M&A-Beratung und Finanzierung großer Deals durch Banken werden angesichts der im Raum stehenden Summen auf den Kopf gestellt. Das derzeitige Nonplusultra ist der 64,7 Mrd. Dollar schwere Bayer/Monsanto-Deal.
Die fünf die M&A-Hackordnung in Deutschland in den ersten neun Monaten anführenden Banken sind alle in diese Transaktion involviert. Die Deutsche Bank, die sich für ein Exklusiv-Mandat bei BASF entschieden hatte, unterliegt einem conflict of interest und ist bei der Mega-Transaktion ihres Traditionskunden Bayer diesmal nicht an Bord, hatte aber erst im Herbst 2015 die Bayer-Abspaltung Covestro (neu im PLATOW-Musterdepot) an die Börse gebracht. Der Preis für die notgedrungene Abstinenz bei Bayer/Monsanto ist hoch. In den League Tables von ThomsonReuters und Dealogic rangiert die Deutsche Bank, bereinigt um Bayer/Monsanto, auf Platz vier resp. drei. Dealogic veröffentlicht seine Zahlen an diesem Montag. Auch ohne Bayer/Monsanto macht Bank of America ML bei ThomsonReuters das Rennen, knapp vor Lazard, GS und Deutsche Bank, die nach dieser Rechnung Platz vier aus dem Vorjahr nur knapp verfehlt. Die Deutsche Bank darf sich Hoffnungen machen, ordentlich zum Zuge zu kommen, wenn BASF, wie angekündigt, die Hand aufmacht, wenn Auflagen der Wettbewerbshüter Bayer zwingen, Teile von Monsanto weiter zu veräußern. Würde die Exklusivität bei BASF aufgegeben, könnte die Deutsche Bank bei der Syndizierung der Brückenfinanzierung für Monsanto noch andocken.