Mercedes-Benz Bank – „Heimvorteil“ bei Klagewelle schwindet
Für Anwalt Veaceslav Ghendler sind die Erfolgsaussichten für Verbraucher in den vergangenen Monaten grundsätzlich gestiegen. Die Rechtsprechung, insbesondere gegen die VW-Bank, habe sich sehr positiv entwickelt, erläutert der Jurist. Inzwischen liegen nach seinen Angaben Urteile von neun verschiedenen Landgerichten vor. Die VW-Bank hält dagegen. „Die überwiegende Anzahl der Verfahren vor deutschen Gerichten geht zu unseren Gunsten aus“, erklärt uns ein VW-Bank-Sprecher. Die Rede ist hier von 90% Erfolgsquote. Fakt sei außerdem, so der Sprecher weiter, dass die VW-Bank noch kein Verfahren rechtskräftig verloren habe. Zur Wahrheit gehört indes auch, dass viele Autobanken Urteilen aus dem Weg gehen, wenn absehbar ist, dass das Gericht zu Gunsten des Verbrauchers entscheiden will. Ghendler spricht hier von einer „nicht mehr zu überblickenden Menge“ an Vergleichen mit unterschiedlichen Kreditinstituten.
Und auch bei der Mercedes-Bank gibt es Bewegung. Hier wurde das Institut sogar „zuhause“ in Stuttgart bereits drei Mal verurteilt. Der Wahl des zuständigen Gerichts kommt eine besondere Bedeutung zu, weshalb über diese Frage regelmäßig gestritten wird. Leider, so Experte Ghendler, verhalte es sich im Moment so, dass die „Hausgerichte“ der einzelnen Banken, also die am Hauptsitz der Gesellschaft gelegenen, überwiegend zu den Banken halten, während andernorts die Kreditinstitute immer wieder verurteilt werden.