Nachhaltigkeitsbanken müssen sich warm anziehen
So hat die ING Deutschland nun mit dem Social Impact-Startup Share das „Girokonto Future“ gelauncht, bei dem die ING monatlich 1 Euro pro Nutzer des Kontomodells an Share gibt. Dort werde das Geld für gemeinnützige Zwecke verwendet, aus denen die Kontoinhaber wählen können. Gleichzeitig verpflichtet sich die Bank, allen Kundeneinlagen auf dem Konto entsprechende Investitionen in nachhaltige Kredite und Anlagen gegenüberzustellen. Grundlage für die Mittelverwendung sind eigens für das Konto entwickelte Nachhaltigkeitskriterien, die die UN-Prinzipien für verantwortungsvolles Banking berücksichtigen und an die EU-Taxonomie angelehnt sind.
Für GLS & Co. bedeutet das: Die Konkurrenz wird stärker, ihr USP bröckelt. Die Umweltbank bietet zwar selbst kein Girokonto an, jedoch Geldanlage sowie Finanzierungslösungen für Privat- und Firmenkunden. Auch hier haben traditionelle Banken aller Säulen in ihren Selbstverpflichtungen angekündigt, im Lauf dieses Jahrhunderts immer mehr Bereiche auf Nachhaltigkeit auszurichten. Daniel Llano, Privatkundenvorstand bei ING Deutschland, stellte beim Pressegespräch zur Einführung des neuen Kontos weitere Nachhaltigkeitsprodukte in Aussicht. Dabei denkt er etwa an spezielle Lösungen rund um das Thema Energieeffizienz.
Da so langsam auch die letzte Regionalbank in Deutschland auf den Nachhaltigkeits- und Corporate Social Responsibilty (CSR)-Zug aufspringt, bildet sich immer mehr ein „level playing field“. Als logische Konsequenz dürfte der Preiswettbewerb wieder in den Vordergrund rücken. Denn wenn der (rationale) Kunde ohnehin für nachhaltige Zwecke sparen oder investieren kann, geht er wohl dort hin, wo Rendite am höchsten und Kosten am geringsten sind. ck