Neobanken – Stets für Überraschungen gut
So erhielt die noch recht junge Neobank C24 gleich mal 75,7 von 100 Punkten und landet damit auf Platz eins. Revolut folgt mit einem Score von 73 auf Platz zwei. Über Platz drei kann sich die ING mit 70,4 Punkten freuen. Erst auf Rang 11 kommen die Volks- und Raiffeisenbanken (42,2 Punkte), die Sparkassen landen auf Platz 15 (33,1).
Die Ergebnisse des YouGov-Rankings sollten für die Verantwortlichen der Traditionshäuser zwar kein Grund zur Panik sein. Denn geht es um die Frage, wo Kunden in den nächsten sechs Monaten am ehesten ein Konto eröffnen würden, liegen die Sparkassen auf Platz eins (37,3%) und die Volks- und Raiffeisenbanken auf Platz drei (23,4%) – doch müssen sie darauf achten, gerade junge Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren.
„Die Bankfiliale vor Ort ist für die Jugend längst nicht mehr das Entscheidende”, sagt auch Isabel Matheja, Expertin für Retail Banking bei Oliver Wyman. Insbesondere, wenn es um komplexere Finanzprodukte gehe, seien Kunden häufig auf einen Berater angewiesen, mit dem sie sich persönlich austauschen können. „Auch führende europäische Banken legen inzwischen den Fokus auf Mobile First“, so Matheja. Doch offensichtlich gelingt ihnen das noch nicht so gut wie den Neo- und Direktbanken. Ein weiteres Kriterium für die Kundenzufriedenheit ist laut Matheja oftmals der Preis. Mit den kostenlosen Girokonten so mancher Neo- und Direktbank können etablierte Player, von den Sparkassen über Genossenschaftsbanken bis hin zur Deutschen Bank, schlicht nicht mithalten.
Dafür haben die älteren Häuser einen anderen großen Vorteil: Ihr Onlinebanking ist häufig deutlich besser ausgebaut als das bei Direkt- und Neobanken – sofern es bei den Fintechs überhaupt vorhanden ist. Und damit lässt sich auch ganz schnell in einem Ranking nach oben schießen. Im „Digital Banking Index 2023“ von Oliver Wyman etwa rangieren Deutsche Bank & Co. an der Spitze. Auf den letzten Plätzen landeten übrigens die Gewinner des YouGov-Rankings, C24 und Revolut. jan