Banken

Neue Formen der Startup-Förderung

2015 ist Berlin bei Investitionen in Startups an London vorbeigezogen. Das Volumen von 2,2 Mrd. Euro kann sich sehen lassen, aber im internationalen Vergleich ist noch viel Luft nach oben, wie uns ein Sprecher des Bundesverbandes Deutsche Startups erklärt. Die USA kommen auf 28 Mrd. US-Dollar Finanzvolumen, China schätzungsweise auf bis zu 37 Mrd. Dollar. Da komme der Plan des Bundesfinanzministeriums, den Gründerfonds „Tech Growth Fund“ mit einem Volumen von 10 Mrd. Euro aufzusetzen, gelegen, biete er doch die Chance, den Rückstand aufzuholen. Denn der Fonds soll sich an Jungunternehmen richten, die nach einer erfolgreichen Gründungsphase expandieren wollen. Die Erstfinanzierung von Startups laufe recht gut. Es fehle häufig aber in der wichtigen Wachstumsphase an Fremdkapital, erklärt der Verbandssprecher. Der Fonds sieht vor, dass pro 1 Euro Wagniskapital 1 Euro an Kredit der KfW hinzukommt. Das Prinzip ist altbewährt, doch es gibt ein neues Detail: Anders als bei Finanzspritzen von Eigenkapitalinvestoren fließt die Kreditsumme als Fremdkapital in die Bilanz des Startups und verwässert Beteiligungsquoten daher nicht. Detailfragen seien noch offen, erfahren wir vom Finanzministerium. Zumeist sind die Konditionen solcher Förderprogramme überaus attraktiv, und allein die Summe von 10 Mrd. Euro klingt vielversprechend. Andere Förderungen, wie die ERP/EIF Wachstumsfazilität oder der Coparion-Fonds, kommen zusammen nur auf 725 Mio. Euro, sind jedoch dynamisch und bürokratiearm, was sie in der Startup-Szene beliebt machte. Dies seien wichtige Kriterien, damit auch der „Tech Growth Fund“ von Startups als Chance genutzt werden könne.
Nikolas Samios, COO der German Startups Group (GSG), begrüßt gleichfalls die Idee, strukturell unterfinanzierte Wachs-
tumsphasen mit heimischen Investoren zu fördern. Bislang komme das meiste Geld von internationalen Investoren. Zudem festige es die Startup-Landschaft, wovon die GSG als Eigenkapitalinvestor profitiere. Doch das Ziel sei noch nicht erreicht. Jetzt gelte es, den Plan erst mal durchzubringen, auch in Brüssel, so der COO zu PLATOW. Für Florian Nöll, Vorsitzender des Startup-Verbands, müsse der Fonds zudem mit steuerlichen und regulatorischen Anreizen für Privatinvestoren einhergehen.

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