Nord/LB-Krise lässt HSH Nordbank umso besser dastehen
Aufsicht und Ratingagenturen halten einen Wert von 60% für angemessen, den derzeit bei den großen Häusern allein die HSH Nordbank mit 61% und annähernd die Commerzbank mit 54% erreicht. Würde die Nord/LB, die in dieser Woche ein Ergebnis von 409 Mio. Euro v. St. präsentiert hat, ihre Abdeckungsquote nur um 5% steigern, hätte sie statt eines Gewinns wohl erneut einen Verlust gemacht. Bürkle hält die aktuelle Abdeckungsquote dennoch für ausreichend, obwohl er gleichzeitig keine Belebung an den Schiffsmärkten feststellen kann.
Während die Nord/LB, die ihr Schiffsportfolio dank des schwachen Dollars deutlich auf 14,5 Mrd. reduzieren konnte, das Schlimmste womöglich noch vor sich hat, ist die HSH Nordbank ein gutes Stück weiter. Zwar müssen die Kreditausfälle nach Ausschöpfung der Ländergarantien nun selbst getragen werden. Das NPL-Portfolio ist mit 8,4 Mrd. Euro aber inzwischen sogar kleiner als bei der Nord/LB. Insgesamt kommt die HSH Nordbank damit dank eines guten, von Neugeschäft und Kostensenkungen getragenen Ergebnisses der Kernbank zum Halbjahr wie im Vorjahr auf ein Konzernergebnis von 173 Mio. Euro v. St., das bis Jahresende wegen weiterer Belastungen aus dem Schiffskreditportfolio allerdings auf 120 Mio. Euro sinken dürfte. Vormann Stefan Ermisch zeigte sich bei der Halbzeit-PK denn auch zuversichtlich, dass es eher zu einer Privatisierung als zur Abwicklung der Bank kommt.