Banken

Nord/LB und Helaba – Wer hat die Nase vorn?

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Unter den Landesbanken hatten sich in der Finanzkrise die Helaba und die Nord/LB am besten geschlagen. Während sich HSH Nordbank, BayernLB und LBBW mit harten Auflagen von Brüssel herumschlagen müssen, blieb die Nord/LB weitgehend und die Helaba vollständig von einer Einmischung der EU-Kommission verschont.

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Da sich beide Institute, die auch in ihrer Geschäftsstrategie viel gemeinsam haben, fast auf Augenhöhe begegnen, ist ein Vergleich zwischen Nord/LB und Helaba besonders reizvoll, auch wenn sich die Hessen lieber mit der LBBW messen.

Gemessen an der Bilanzsumme nach den ersten sechs Monaten ist die Nord/LB mit 198,6 Mrd. Euro (-1%) weiterhin größer als die Helaba mit 176,5 Mrd. Euro (-1%). Vor allem durch die Übernahme des Verbundgeschäfts der WestLB hatte sich der Größenabstand zuletzt deutlich verringert. Im vergangenen Jahr musste die Nord/LB allerdings beim Gewinn einen kräftigen Dämpfer verdauen, da Vorstandschef Gunter Dunkel hohe Abschreibungen auf sein Schiffsportfolio vornehmen musste. Damals hatte die Helaba beim Konzerngewinn denn auch klar die Nase vorn. Auch im ersten Halbjahr 2014 hat Dunkel seine Risikovorsorge weiter um 224 Mio. Euro aufgepolstert, allerdings deutlich geringer als noch im Vorjahr mit 432 Mio. Euro. Vor allem diesem Effekt hat die Nord/LB den im ersten Halbjahr erzielten kräftigen Gewinnschub um 243 Mio. Euro nach Steuern zu verdanken. Dieser Effekt dürfte sich sogar verstärkt auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen.

Die von Hans-Dieter Brenner geführte Helaba konnte im ersten Halbjahr vor allem beim Zinsüberschuss (+9,9%) sowie beim Provisionsergebnis (+9,2%) punkten. Dies ist angesichts des Niedrigzinsumfelds mehr als bemerkenswert. Federn lassen musste die Helaba hingegen beim Handelsergebnis, das um 62,1% einbrach. Im Vorjahr profitierte das Handelsergebnis allerdings von einer deutlichen Einengung der Credit Spreads. Wie von Brenner erwartet, sank der Konzernüberschuss um 6,5% auf 216 Mio. Euro. Mit der jüngst verkündeten Kooperation mit den 25 größten Sparkassen und der BNY Mellon in der Außenhandelsfinanzierung gelang Brenner erneut ein besonderer Coup, der die Ausnahmestellung der Helaba im Landesbanken-Sektor einmal mehr unterstreicht.

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