Landesbank

Nord/LB – Warum Frischholz mit Aussicht auf Dividende winkt

Er wolle die Bank in Richtung Ausschüttungsfähigkeit bewegen, kündigte Nord/LB-Chef Jörg Frischholz auf der Bilanz-PK an.

Verwaltungsgebäude der Nord/LB in Hannover
Verwaltungsgebäude der Nord/LB in Hannover © CC0

2023 hat sich das Konzernergebnis v. St. auf 271 Mio. Euro mehr als verdoppelt (+161%). Auch der Nettogewinn stieg kräftig um 152% auf 224 Mio. Euro. Für die Ausschüttung einer Dividende ist jedoch der HGB-Abschluss der Bank entscheidend, der noch nicht aufgestellt ist.

Hier schiebt die Nord/LB Verlustvorträge aus der dunklen Vergangenheit vor sich her, die erst einmal abgearbeitet werden müssen. Auf einen genauen Zeitpunkt für die Wiederaufnahme der Ausschüttung will sich Frischholz deshalb nicht festlegen. Die Nord/LB habe aber „gute Fortschritte“ beim Abbau der Verlustvorträge gemacht, deutete Frischholz an.

Dass der Nord/LB-Lenker zu dieser Zeit Dividenden-Hoffnungen schürt, hängt gewiss nicht nur mit der deutlich verbesserten Ertragslage, der Zinsüberschuss stieg 2023 um 20% auf 1,1 Mrd. Euro, zusammen. Frischholz wird im Spätsommer seine neue Strategie präsentieren, mit der er die Nord/LB noch stärker als „Bank der Energiewende“ positionieren will. Das könnte für neuen Ärger mit den an der Nord/LB beteiligten bundesdeutschen Sparkassen sorgen, denen Frischholz‘ Wachstumskurs schon lange ein Dorn im Auge ist. Da ist es hilfreich, den Kritikern mit der Aussicht auf eine Dividende entgegenzukommen.

Kräftig auf 132 Mio. Euro aufgestockt hat die mit gut 100 Mio. Euro bei Signa engagierte Nord/LB die Risikovorsorge in der Immobilien-Sparte (Deutsche Hypo). Auf Konzernebene sank diese hingegen auf 99 Mio. Euro, nach 142 Mio. Euro im Vorjahr. Dabei profitierten die Hannoveraner von der vollständigen Auflösung der zur Abfederung der Risiken aus dem Krieg in der Ukraine gebildeten Management Adjustments.

Erstaunlich optimistisch zeigte sich Frischholz mit Blick auf die Krise am Gewerbeimmobilienmarkt. Die jüngsten Signale von der Immobilienmesse Mipim würden auf eine Belebung der Transaktionsaktivitäten im vierten Quartal hindeuten. Auch erste Projekte werden wieder angeschoben, so Frischholz.

Schon in Kürze könnte auch eine Entscheidung über den Verkauf des rund 3 Mrd. Euro schweren Flugzeug-Portfolios fallen, deutete der Nord/LB-Vorsteher an. Die Bank befinde sich in „fortgeschrittenen“ Gesprächen mit einer Reihe von Interessenten. Den Verkaufserlös will Frischholz in profitablere Geschäfte investieren. Auch die Helaba denkt über eine Trennung von ihrem Aviation-Portfolio (1,2 Mrd. Euro) nach. fm

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